Vorster will Sportlerheim retten

Alois Kaulen will das Gebäude vor geplantem Abriss bewahren und als Treffpunkt für Jung und Alt oder Freizeitprojekte nutzen.

Vorst. Für Alois Kaulen und sein Projekt „Rettet das Clubhaus Linning“ wird die Zeit knapp. Der Bau- und Umweltausschuss (Buna) hat der Verwaltung bereits grünes Licht für den Abriss des alten Vereinsheimes der Sportfreunde Vorst erteilt. Für die nächste Sitzung des Kaarster Stadtrates stellt der Vorster deshalb einen offiziellen Bürgerantrag. Der Verein „Lebendige Nachbarschaft“ unterstütze die Idee und habe den Erhalt des Vereinsheims in fünf Bürgerforen angesprochen und diskutiert, heißt es darin. Und: „Alle anwesenden Bürger waren für die Erhaltung“.

Alois Kaulen war früher Vorsitzender der 1935 gegründeten Nachbarschaftsgemeinschaft „Linning“. Er und ein Team engagierter Anwohner hielten bis Anfang 2000 das soziale Gefüge im Ort zusammen. „Heute wohnen in der Nachbarschaft immer mehr Leute, die kaum noch etwas miteinander zu tun haben“, sagt Kaulen. „Früher gab es einen Dorfplatz, an dem jede Woche ehrenamtlich gearbeitet wurde.“ Die Anwohner renovierten ein baufälliges Holzhaus, legten einen Spielplatz und einen Garten an.

So einen Platz — einen öffentlichen Ort, an dem sich Menschen treffen — wünscht sich Alois Kaulen wieder. Seine Idee: Das alte Vereinsheim am Sportplatz Linning nicht abreißen, sondern erhalten. „Die Lage ist einmalig, man könnte die Räume für vieles nutzen“, sagt Kaulen: „Zum Beispiel für die Stadtranderholung oder für Kindergarten- und Schulausflüge.“

Zur Erklärung: Der Platz und das Sportlerheim im Vorster Wald sind in die Jahre gekommen. Deshalb hat die Politik beschlossen, am Georg-Büchner-Gymnasium eine neue Sportanlage zu bauen. Freitagabend fand die offizielle Eröffnung des neuen Vereinsheims der Sportfreunde Vorst statt. Die Stadt plant, den Tennenplatz im Vorster Wald aufzuforsten und das alte Sportlerheim abzureißen.

„So ein Abriss“, sagt Kaulen, „kostet aber auch Geld. Also warum nicht das Gebäude erhalten? Mit kleinem Geld aus Vermietung ließen sich Strom, Heizung, Wasser und eine Putzfrau bezahlen.“ Um die Abwicklung und Vergabe, schlägt der Vorster vor, könne sich weiter der Bauhof kümmern. „Wir haben in Vorst nur eine Gaststätte. Damit würden wir etwas für die Gemeinschaft tun.“

Die Stadt Kaarst sieht den Vorschlag nach wie vor mit Skepsis. Das Objekt sei in einem schlechten baulichen Zustand, sagt der Technische Beigeordnete Manfred Meuter. Und: Zielsetzung des Neubaus sei es immer gewesen, Störfaktoren aus dem Vorster Wald herauszunehmen. Dennoch will Bürgermeister Franz-Josef Moormann den Bürgerantrag am 11. Dezember dem Hauptausschuss vorlegen.