Dritte Handballliga West: Das erste Lokalderby der Saison
Freitagabend kommt es in Dormagen zum Aufeinandertreffen des TSV Bayer mit dem Nachbarn aus Korschenbroich.
Rhein-Kreis Neuss. Die Saison in der 3. Handball-Liga West bietet den Handball-Fans aus dem Rhein-Kreis Neuss seit dem Aufstieg des Neusser HV gleich sechs Lokalderbys. Nimmt man die Partien gegen den ART Düsseldorf noch hinzu, gibt es sogar derer zwölf. „Das macht die Saison noch brisanter und für die Fans interessanter“, freute sich TSV-Trainer Jörg Bohrmann bereits vor der Saison auf die Nachbarschaftsduelle.
Am Freitag kommt es im Bayer Sportcenter in Dormagen nun zum ersten Kreisduell der noch jungen Spielzeit, wenn der TSV Bayer um 19 Uhr auf den TV Korschenbroich trifft. Während es für die Dormagener der Auftakt zu drei Derbys in Folge ist — in den kommenden zwei Wochen gastieren die Chemiestädter in Neuss und Düsseldorf — haben die Gäste aus Korschenbroich schon zwei Derbys hinter sich: Im Pokal zeigte man vor dem Start in die 3. Liga dem Neusser HV die Grenzen deutlich auf, in der vergangenen Woche wurde der ART in der Waldsporthalle mit 36:30 geschlagen.
Diese Ergebnisse sowie den Punktgewinn des TVK beim Wilhelmshavener HV hat man natürlich auch beim TSV registriert. „Das wird ganz schwer“, braucht TSV-Coach Bohrmann überhaupt nicht vor dem Gegner zu warnen. „Jeder hat in den ersten Spielen gesehen, zu was Korschenbroich in der Lage ist. Die geben nicht auf und kämpfen bis zum Schluss.“
Das haben die Zuschauer in der letzten Saison bereits erlebt, als die Gäste beide Punkte beim 29:28 aus Dormagen mitnahmen. Auch wenn der TSV das Rückspiel 34:28 in Korschenbroich gewann, wird die Heimniederlage in Dormagen nicht so schnell vergessen. Eine Wiederholung soll es nicht geben, aber „verhindern können wir eine Niederlage nur mit voller Konzentration“, betont Bohrmann.
Die zeigten die Dormagener in der Vorwoche beim 29:22 in Varel, als die Mannschaft nach mehreren personellen Ausfällen zusammenrückte und die Betonabwehr dem hervorragenden Torhüter Sven Bartmann die Arbeit erleichterte. „Klar, das wird morgen ein heißer Tanz, aber auf den freuen wir uns“, sagt Bohrmann.
Ähnlich sieht es sein Pendant auf Korschenbroicher Seite Ronny Rogawska: „Derbys haben ihren ganz eigenen Charakter. Allein die Tatsache, dass wir nur 34 Kilometer anreisen müssen und auf beiden Seiten Spieler aktiv sind, die sich sehr gut kennen, machen diese Spiele besonders.“ Die Motivation sei bei seiner Mannschaft vor der Partie mit dem letztjährigen Meister hoch, sagt Rogawska, der diese Motivation in die richtigen Bahnen kanalisieren muss: „Bei einem Derby muss man aufpassen, dass man nicht überdreht. Dann unterlaufen einem Fehler, die man sich gegen einen Gegner wie den TSV Bayer nicht erlauben kann. Es gilt, die Motivation zu einer kämpferisch tadellosen und konzentrierten Leistung zu nutzen.“
Sollte dies gelingen, traut der TVK-Coach seiner Mannschaft durchaus eine Wiederholung des Vorjahreserfolgs in Dormagen zu: „Wir wollen unsere Serie fortsetzen, dürfen aber nicht verkennen, dass wir beim amtierenden Meister antreten.“