Eishockey: Abwehr bleibt beim NEV die Achillesferse
Der Tabellendritte gewinnt in Solingen dennoch sicher mit 14:4.
Neuss. Nach drei Niederlagen in Folge überkommen wohl jede Mannschaft Selbstzweifel. Mit dem 14:4-Erfolg (6:1, 5:2, 3:1) beim EC Bergisch Land (Solingen) schoss sich der Neusser EV am späten Sonntagabend aber wie erhofft den Frust von der Seele und behauptet mit 28 Punkten weiterhin den dritten Rang hinter Dortmund (34 Punkte) und der DEG II (31) in der Regionalliga.
Nach den drei Pleiten hatte in Fankreisen eine Diskussion eingesetzt, man fragte sich: Kann der Neusser EV nur gegen schwächere Mannschaften auftrumpfen? So ganz von der Hand zu weisen ist diese These nicht, denn die überlegen geführten Spiele gegen weniger starke Teams hatten die Schwächen beim NEV deutlich überdeckt.
Die liegen im Abwehrbereich und treten besonders dann zutage, wenn die Neusser wie gegen die DEG oder Essen richtig unter Druck geraten. Wer dachte, dass der NEV nach der Siegesserie im Oktober mit zweistelligen Erfolgen, die fast für die Tabellenspitze gereicht hätten, so gut wie lange nicht mehr ist, musste sich eines Besseren belehren lassen.
Statt drei Punkte in Ratingen gab es nur einen, beim 1:2 gegen Essen sogar überhaupt keinen - bitter vor allem, da die Essener sich zum Hauptkonkurrenten des NEV um Rang drei herauskristallisieren, und die Neusser noch nach Essen müssen.
Da bietet auch der hohe Sieg in Solingen nach dem 4:6 gegen die DEG zwei Tage zuvor nur wenig Aufschluss darüber, wo der NEV in diesem Herbst wirklich steht. Vier Gegentore in Solingen zeigen einmal mehr, dass die Abwehr verunsichert ist. Zudem hat der NEV nach dem langfristigen Ausfall von Daniel Hatterscheid (Schlüsselbeinbruch) praktisch nur noch neun Stürmer. Und die Personaldecke ist nach dem Abgang von Boris Ackermann ohnehin recht dünn.
In Solingen ließ der Torreigen nicht lange auf sich warten. Schon die erste Überzahl nutzte Boris Fuchs zum 1:0 (4.). Zum Drittelende stand es 6:2 für den NEV, nach zwei Dritteln 11:3. Auffälligster Torschütze war Holger Schrills mit insgesamt fünf Treffern, darunter zum 11:3 in Unterzahl. Die weiteren Tore für den NEV erzielten Fuchs (3), Campbel (2), Pering, Dreseler, Sassen und Schröder.