Handball / DHC Rheinland: Der DHC setzt jetzt auf den Yen

Geschäftsführer Thomas Kempen muss gehen. Erwartet werden prominente Gäste, darunter der japanische Generalkonsul Kiyoshi Koinuma sowie die Geschäftsführer japanischer Firmen wie Toyota oder Asics, mit denen zurzeit über ein Sponsoring verhandelt werde.

Dormagen. Handball-Bundesligist DHC Rheinland hat mit Hannes Lindt einen neuen Rückraumspieler verpflichtet. Der 24-Jährige spielte bisher für die HSG Frankfurt und soll noch in der Hinrunde nach Dormagen wechseln. Der 1,98 Meter große Lindt erhielt einen Vertrag bis zum Juni 2012.

Diese Entscheidung der DHC-Gesellschafter mache deutlich, dass "der Schwerpunkt aller Entscheidungen auf den sportlichen Bereich gerichtet ist", erklärte Geschäftsführer Thomas Kempen in einer seiner letzten Amtshandlungen für den Club.

"Der DHC will die Klasse erhalten und alles dafür tun, um eine wettbewerbsfähige Mannschaft aufzubieten. Wir haben aber auch festgestellt, dass die junge GmbH einen vollbeschäftigten Geschäftsführer noch nicht tragen kann", begründete Kempen den Schritt der Gesellschaft. Kempen scheidet Ende des Monats aus dem Amt aus, wird dem DHC aber weiter beratend zur Seite stehen.

Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Heinz Lieven wird ab dem 1.November wieder als ehrenamtlicher Geschäftsführer tätig werden. Dormagens Ex-Bürgermeister Heinz Hilgers übernimmt dann den Vorsitz im Aufsichtsrat. Den Gesamtetat des DHC bezifferte Lieven auf exakt 1.635.000 Euro. Es konnte in den Planungen zusätzlich sogar eine sechsstellige Rücklage gebildet werden.

Das Insolvenzprüfungsverfahren bei Sponsor HR-Commitment habe allerdings ein Überdenken notwendig gemacht. Die aktuellen Entscheidungen der Gesellschaft seien darauf ausgerichtet, den DHC langfristig vernünftig aufzustellen. Den Vertrag mit HR-Commitment hat der DHC inzwischen gekündigt, insofern könne auch der Hallenname des Sportcenters neu vergeben werden.

Nachdem mit dem japanischen Unternehmen Choya ein neuer potenter Sponsor an Land gezogen werden konnte, richtet sich der Blick des DHC auf weitere Firmen aus Japan. Hierzu diene auch der Japan-Tag beim Spiel gegen Gummersbach am kommenden Samstag (15 Uhr).

Erwartet werden prominente Gäste, darunter der japanische Generalkonsul Kiyoshi Koinuma sowie die Geschäftsführer japanischer Firmen wie Toyota oder Asics, mit denen zurzeit über ein Sponsoring verhandelt werde.

Zum gesamten Konzept gehören die Förderung und Heranführung der japanischen Jugend im Rheinland an den Handballsport wie auch die Verpflichtung von ein oder zwei japanischen Nationalspielern. Eine entsprechende schriftliche Vereinbarung zwischen dem DHC Rheinland und Nasaki Ienaga, Generalmanager der Nikon-Handball-Liga, wird am Samstag unterzeichnet.

Dann werden auch 50 japanische Schulkinder der Internationalen Japanischen Schule in Düsseldorf in der Halle sein, um das Spiel zu sehen. Ebenfalls angekündigt: eine 19-köpfige Delegation der Japan-Top-League, die nach dem Spiel an einer Präsentation über Fragen von Finanzierung, Sponsoring, Marketing und Clubstruktur teilnimmt.