Handball/DHC: Team sendet ein Lebenszeichen

Dormagen besiegt Nettelstedt durch ein Tor von Max Holst kurz vor Schluss mit 25:24.

Dormagen. Der Heimfluch ist gebrochen. Mit einem 25:24-Erfolg gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke hat der DHC Rheinland nach zwei Auswärtssiegen zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison in eigener Halle gewonnen. Die Gastgeber hatten zwar überwiegend das Heft in der Hand, doch trotz einer Drei-Tore-Führung (24:21) fünf Minuten vor dem Ende mussten die Fans bis zum Abpfiff zittern. Denn der TuS schickte sich in den letzten Minuten an, die drohende Niederlage mit der Brechstange zu verhindern — und glich tatsächlich durch Kristian Svensson zum 24:24 aus.

Nachdem Nettelstedts Torwart Milos Putera zuvor einen Strafwurf gegen den ansonsten makellos spielenden Maximilian Holst („Da habe ich zu viel nachgedacht“) abgewehrt hatte, schienen die so bitter nötigen Punkte wieder in Gefahr. 70 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt noch zu spielen — und 20 Sekunden vor dem Abpfiff zeigten die Unparteiischen erneut auf die Siebenmeterlinie.

Holst schnappte sich selbstbewusst den Ball und vollstreckte sicher. Die Dormagener Abwehr stoppte anschließend den letzten Nettelstedter Angriff, und die überglücklichen DHC-Spieler begannen ihren Feierabend tanzend auf dem Hallenparkett.

Nettelstedts Stephan Just war da schon längst nicht mehr dabei. Er hatte die rote Karte gesehen, nachdem er bei einem Konter Daniel Wernig in der 37. Minute deutlich zu nahe gekommen war. Das spielte den emsig kämpfenden Dormagenern in die Karten.

„Ich freue mich natürlich für die Jungs“, zeigte sich DHC-Coach Kai Wandschneider nach dem langen Warten auf die ersten Heimpunkte erleichtert. „Die Waage schlug heute in unsere Richtung aus“, bewertete er den Erfolg auch als „etwas glücklich“ — nach zuletzt mehreren knappen Niederlagen.

„Es ist sicher gut, dass wir das positive Gefühl mit in die lange Winterpause nehmen können“, sagte DHC-Teammanager Thomas Dröge. „Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen Mannschaften mit ein bisschen mehr Kragenweite gewinnen können.“

„Richtig sauer“ war hingegen Markus Baur: „Ich habe meinem Unmut direkt nach dem Spiel in der Kabine freien Lauf gelassen. Wir haben zwar nur 25 Gegentore kassiert, doch vorne war das definitiv zu wenig.“ Teammanager Zlatko Feric lobte den Einsatz der Dormagener: „Die haben sich reingehängt, das habe ich bei uns vermisst.“

Bereits morgen (20.15 Uhr) geht es für den DHC in der Bundesliga mit dem Auswärtsspiel beim THW Kiel weiter. Die Aussicht dort zu punkten, ist für das Schlusslicht denkbar schlecht.