Handball: TVK setzt eine erste Duftmarke
Korschenbroich gewinnt den Saisoneinstand beim direkten Konkurrenten im Kampf um die Qualifikation zur eingleisigen 2. Bundesliga HG Saarlouis mit 39:33 (17:16).
Saarlouis/Korschenbroich. Für den einen war es ein Auftakt nach Maß, für den anderen eine Enttäuschung: TVK-Trainer Khalid Khan und HGS-Coach Andre Gulbicki hatten am Samstagabend mit knapp 1500 Zuschauern in der Saarlouiser Stadtgartenhalle ein Spiel gesehen, dass über weite Strecken alles bot, was den Handball so interessant macht. Am Ende der 60 Minuten hatten die Gäste die Nase vorn und beim 39:33 (17:16) klar die beiden ersten Punkte im Kampf um die Qualifikation zur eingleisigen 2. Liga gewonnen. "Wir sind mit großem Respekt hierher gereist", meinte TVK-Trainer Khan nach der Partie und: "Ich bin froh, dass wir das erste Spiel gegen Saarlouis gehabt haben, denn diese Mannschaft wird noch viel besser werden." Das Lob des Gästetrainers machte gleichzeitig auch den Unterschied in dieser Partie deutlich: auf der einen Seite eine eingespielte, kaum veränderte Mannschaft, auf der anderen Seite ein Team, das noch an der Abstimmung in Angriff und Abwehr und an der Integration der neuen Spieler arbeiten muss.
Deshalb war HGS-Coach Andre Gulbicki auch enttäuscht, vor allem darüber, dass seine Mannschaft in den letzten drei Spielminuten aufgegeben und so das um vier Tore zu hoch ausgefallene Ergebnis zugelassen hatte. "So wird man die Mannschaft künftig nicht mehr sehen", versprach er im Trainergespräch. Die Saarländer hatten, wie auch Khalid Khan einräumte, den psychologisch größeren Druck und begannen die Partie ausgesprochen nervös.
Die ersten zehn Spielminuten verschliefen die Gastgeber regelrecht und der TVK kam zu schnellen, einfachen Toren und einer 4:7-Führung. HG-Torhüter Jan Peveling bekam zu Beginn keine Hand an den Ball und musste ein ums andere Mal hinter sich greifen. Ganz anders sein Gegenüber Sven Bartmann, der eine ganze Reihe von Bällen entschärfen konnte. So hielt der klare Vorsprung der Gäste bis zur 24. Spielminute (10:17). Als Peveling dann in der 26. Minute beim 11:17 einen Siebenmeter von Marcel Görden parierte und HG-Coach Gulbicki auf eine 5:1-Deckung umstellte, begann eine Aufholdjagd der Saarländer, die die 1500 Zuschauer in der Halle von den Plätzen riß.
Fünf Tore in Folge brachten die Gastgeber bis zum Pausenpfiff auf 16:17 wieder in Schlagdistanz. "Unmittelbar vor der Halbzeit hatten wir einen völligen Blackout und haben undiszipliniert gespielt", erklärte ein starker Robin Doetsch, der Rechtsaußen erzielte sieben Tore, zu dieser Phase der Partie. Jedoch hätte man "in der zweiten Halbzeit dann auch dem Druck der vollen Halle standgehalten und gegen Ende konnten wir unsere Kondition ausspielen."
Nach dem Seitenwechsel machten die Saarländer zwar kurzzeitig dort weiter, wo sie aufgehört hatten und verwandelten den Pausenrückstand innerhalb von fünf Minuten in eine 19:18-Führung. Doch Mathias Fuchs, der gleich zweimal hintereinander vom Siebenmeterpunkt aus traf, und der erneut mit 14 Treffern überragende Simon Breuer drehten die Partie erneut zugunsten des TVK. Die Gastgeber kämpften, hielten dagegen und blieb bis zur 51. Minute (28:29) dran.
Jetzt zeigte sich aber, dass der TVK an diesem Abend die ausgebufftere Mannschaft war. Cleveres Spiel, und ein wie schon zu Beginn gut aufgelegter Sven Bartmann im Gehäuse brachten die Gäste auf die Siegerstraße. "Der Sieg ist natürlich sehr sehr erfreulich. Es war ein turbulentes Spiel, aber wir haben nach hinten heraus hoch verdient gewonnen, weil wir einfach die bessere Mannschaft waren. Wir haben immer noch viel zu tun, aber sind schon in einer relativ stabilen Verfassung", zog Khalid Khan abschließend ein positives Fazit dieser wichtigen Auftaktbegegnung bei einem direkten Konkurrenten im Kampf um die Qualifikation für die eingleisige 2. Handball-Bundesliga.