Hockey: Der Kampf spitzt sich zu
Während die Neusser Damen mit einem Sieg den Klassenverbleib sichern können, brauchen die Herren ein Wunder, um dem Abstieg zu entgehen.
Neuss. Der Kampf um die entscheidenden Plätze spitzt sich zu in der 1. Hockey-Bundesliga der Herren. Während den beiden Abstiegskandidaten Blau-Weiß Berlin und dem HTC Schwarz-Weiß Neuss beim schwierigen Restprogramm wohl nur noch ein kleines Wunder helfen kann, ist auch das Rennen um die Plätze in der Endrunde und damit im Halbfinale um die Deutsche Feldhockey-Meisterschaft 2011/2012 noch hoch spannend.
Hier kämpfen mit Rot-Weiß Köln, Uhlenhorst Mülheim, dem UHC Hamburg und Harvestehude noch vier Mannschaften um die restlichen drei Tickets neben dem bereits qualifizierten Tabellenführer Berliner HC. So mündet die Saison in eine dramatische Schlussphase, zu der auch die Neusser gehören — auch wenn sie von der Tabellenspitze und einer Halbfinalteilnahme meilenweit entfernt sind.
Die Mannschaft von Trainer Andreas Bauch muss hingegen in den verbleibenden Partien gegen die beiden Halbfinal-Aspiranten aus Mülheim und Köln drei Punkte auf den Düsseldorfer HC wettmachen, um noch auf den rettenden Platz zehn klettern zu können. „Das wird ein extrem schweres Unterfangen. Doch wir geben nicht auf und werden bis zuletzt um die Chance, in der Klasse zu verbleiben, kämpfen“, erklärt Coach Bauch, vor der Partie in Mülheim am Samsatgnachmittag (16 Uhr).
Dabei geht es jedoch für die Gastgeber auch noch um viel: Mindestens einen Punkt braucht Uhlenhorst, um auch rechnerisch sicher zu sein, im Halbfinale dabei sein zu können. Besondere Motivation für die Neusser um Starstürmer Sebastian Draguhn dürfte jedoch sein, dass bei einem Sensationserfolg in Mülheim bei gleichzeitiger Düsseldorfer Niederlage in Köln die Neusser in den letzten Spieltag, der am 20. Mai ausgespielt wird, von einem Nichtabstiegsplatz starten würden.
„Wir haben noch zwei Chancen und die müssen wir nutzen. Es gibt keine Ausreden mehr: Wir müssen mindestens drei Punkte aus den letzten beiden Partien holen und hoffen, dass Düsseldorf zwei Mal verliert“, rechnet sich auch Draguhn noch Chancen aus. Einig sind sich Spieler und Trainer dabei aber in einem: Wenn die Neusser das Ziel noch erreichen wollen, bedarf es unbedingten Sieges- und Einsatzwillens. „Denn in beiden Spielen sind wir krasser Außenseiter. Aber vielleicht liegt gerade darin die Möglichkeit der Überraschung“, meint Bauch.
Die Situation bei den Neusser Damen ist etwas, wenn auch nicht viel besser. Das Team von Trainer Simon Starck rangiert vor den beiden letzten Spieltagen auf Platz zehn und damit einen Rang und einen Punkt vor der Abstiegszone. Diesen Platz gilt es zu verteidigen, wobei es den Neusserinnen gelingen könnte, bereits nach dem Spiel morgen beim Tabellenletzten Etuf Essen, den Klassenverbleib in der Tasche zu haben. Dafür braucht es einen Sieg in Essen und einer gleichzeitigen Niederlage des Verfolgers Düsseldorfer HC bei Rot-Weiß Köln.
Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, brauchen die Kölnerinnen doch noch jeden Punkt im Kampf um die Halbfinalteilnahme. „Wir schauen nicht auf die anderen. Wir haben es noch selbst in der Hand und wollen uns am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen“, so Trainer Starck, die zuletzt gute Leistungen ablieferte, aber nur wenig Zählbares dabei verbuchen konnte. „Ich hoffe, das Glück kehrt in den letzten beiden Spielen zu uns zurück“, sagt Starck.