Jugendfußball: Novesia Cup als „Tummelplatz der großen Talente“
Turnier auf der Ludwig-Wolker-Sportanlage findet am 3. und 4. September zum 13. Mal statt.
Neuss. Zum 13. Mal findet am 3. und 4. September auf der Ludwig-Wolker-Sportanlage der SWN Novesia Cup statt. Bei dem U13-Fußballturnier sind mit den Mannschaften aus Schalke, Dortmund, Düsseldorf, Leverkusen, Köln und Mönchengladbach die Top-Vereine aus Westdeutschland am Start.
Bristol FC aus England, Dukla Prag aus Tschechien und Titelverteidiger Vitesse Arnheim aus den Niederlanden verleihen dem Turnier internationales Flair. Vervollständigt wird das Teilnehmerfeld von der Neusser Stützpunktauswahl.
Der Termin liegt erstmals in den Ferien, was sich jedoch als Glücksfall herausstellen könnte. „Bisher klagten Trainer anderer Klubs immer, sie hätten sich die Spiele nie anschauen können, weil parallel bereits der Ligabetrieb läuft. Diese Ausrede entfällt nun“, sagt Wilhelm Fuchs, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, der den Novesia Cup in Kooperation mit der DJK Rheinkraft Neuss zum neunten Mal veranstaltet.
Für die Vereine sei der Novesia Cup eine Standortbestimmung kurz vor dem Saisonstart, sagt Klaus Vossen. „Den Zuschauern bietet es einen Tummelplatz der Talente. Für den Neusser Fußball ist der U13-Cup ein Aushängeschild“, so der Turnierdirektor. Und davon gebe es in dieser Stadt nicht mehr viele. „Der Fußball auf Leistungsniveau ist komplett weggebrochen“, bemängelt Vossen.
Schuld an dieser Situation sei auch der DFB, der Paralleluniversen schaffe: „Leistungszentren greifen jedes Talent ab und schwächen so die Vereine. Die Mannschaften, die in den Stützpunkten ausgebildet werden, sind aber nur die Staffage für die zwei Spieler, die es am Ende wirklich schaffen, Profis zu werden“, kritisiert Vossen. Der Neusser Fußball sei dabei der Leidtragende.
Der Neusser Stadtsportverband versucht, mit einem Konzept gegenzusteuern, das schon in den Grundschulen ansetzt. Dafür wurde eigens der erfahrene Coach Wolfgang Maes verpflichtet, der im Offenen Ganztag Kinder ausbildet und versucht, Talente den Vereinen zuzuführen. In einem dritten Schritt, betont Vossen, müssten die besten Spieler dann in einer Mannschaft gebündelt werden. „Doch dafür fehlt uns in Neuss der Ankerverein.“
Sein Fazit: „Das Niveau auf Vereinsebene wird immer schlechter.“ Das gilt nicht für den Novesia Cup. Daher appelliert Jürgen Scheer vom Sponsor Stadtwerke Neuss: „Für Gleichaltrige ist das Anschauungsunterricht par excellence.“ Übrigens: Kinder bis 16 Jahre haben beim Novesia Cup freien Eintritt.