Leichtathletik/Berit Schmitz: Mit Mut und Geschicklichkeit
Mehrkampf und Stabhochsprung: Die 15-jährige Berit Schmitz kann beides und träumt schon mal von Olympia.
Dormagen. Sich mit dem Stab in Höhen von drei Meter und mehr zu schwingen, mag zwar viel Spaß machen, verlangt aber auch Mut und Geschicklichkeit. Eine, die über beides verfügt, ist die 15-jährige Berit Schmitz.
Die Dormagenerin hatte in der Vorwoche bereits die Norm für die Deutschen Jugend-Meisterschaften von 3,40 Meter übersprungen - was sie mächtig stolz machte, darf sie doch nun wie ihre zwei Jahre ältere Schwester Saskia (Mitglied der Sprintstaffel) bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften Anfang August in Rhede starten.
Am Wochenende wurde Berit Schmitz in Kirchen bei Betzdorf bei den Westdeutschen Schüler-Meisterschaften mit übersprungenen 3,30 Meter Dritte. Diese Platzierung war keine Überraschung, weil zwei Springerinnen aus Westfalen schon deutlich bessere Vorleistungen als die Gymnasisatin in der Meldeliste aufgewiesen hatten. Leider verdarb der jungen Dormagenerin in Kirchen ein heftiger Regenguss größere Höhen als 3,30 Meter.
Berit Schmitz ist ein sehr aufgeschlossener Mensch. In der Schule glänzt sie mit sehr guten Noten (Durchschnitt 1,1) und ist daher für ihre Klassenkameraden Marius Reinartz und Alexander Everts, die ebenfalls in der Leichtathletik erfolgreich sind, ein leuchtendes Vorbild.
Ihre sportliche Karriere hatte als Leistungsschwimmerin begonnen. Doch wegen asthmatischer Probleme musste sie den Badeanzug beiseite legen und kam zur Leichtathletik, wo sie 2005 an einem Sommercamp in Dormagen teilgenommen hatte.
"Da gefiel mir Stabhochsprung am besten", erinnert sich Berit an ihre ersten Schritte, die sie eher spielerisch bei Nina Levar erlernte. Auch ihre Mutter Yvonne Schmitz fungierte als ihre Trainerin, bis sie nun vor einigen Monaten bei Torsten Tesch "in feste Hände" kam.
Einmal in der Woche trainiert sie nun nur Stabhochsprung, die drei anderen Einheiten dienen der Ausbildung zum Mehrkampf, an dem die 15-Jährige ebenso ihre Freude hat und sich auch für die Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften der Schüler im Fünfkampf qualifizieren konnte.
Überhaupt träumt Berit Schmitz von Deutschen Meisterschaften und "vielleicht auch mal Olympischen Spielen". Was sie später nach der Schule einmal beruflich machen will, ist ihr jedoch noch nicht klar: "Wahrscheinlich irgendetwas mit Fremdsprachen." In ihrer Freizeit spielt sie gerne Gitarre in einer Band oder trifft sich mit Freunden.
Während ihre Leichtathletik-Kolleginnen sich für die Anfahrt zu den Wettkämpfen keinen besonderen Kopf machen müssen, ist das bei Berit Schmitz schon anders. Denn bei ihr müssen natürlich auch die über vier Meter langen Stäbe transportiert werden.
"Das sprechen wir immer einen Tag vor der Abfahrt ab, welche Stäbe ich genau mitnehme. Die kommen dann in eine besonders große Tasche und werden auf dem Dach des Dormagener Kleinbusses verstaut", erzählt sie. Und auch vor Ort bei den Wettkämpfen muss sie immer gut auf ihre Stäbe aufpassen. "Denn die sind nicht gerade billig."