Leichtathletik: Keine Medaillen für die Gewinner
Nur Urkunden bei Westdeutschen Schülermeisterschaften.
Rhein-Kreis Neuss. Eigentlich bräuchte sich der Leichtathletik-Nachwuchs bis zu 15 Jahre aus dem Kreis Neuss nicht zu ärgern, dass es bei den Westdeutschen Schülermeisterschaften in Kirchen an der Sieg (Rheinland-Pfalz) für die Besten überhaupt keine Medaillen gab.
Denn neben zweimal Bronze für Berit Schmitz (Dormagen) im Stabhochsprung (3,30 m) und den Korschenbroicher Dreispringer Lukas Huang (11,26 m) gab es lediglich fünf vierte Plätze.
Bayer Dormagens Schülertrainer Thorsten Ribbecke sprach von "Holzmedaillen". Gleich zweimal Vierter wurden der Korschenbroicher Jens Reifschneider (Kugelstoßen mit 14,48 m und 300 m Hürden in 44,80 Sekunden) sowie der Dormagener Alexander Everts (Stabhochsprung mit 3,90 m und Speerwerfen mit 44,86 m). Marius Reinartz (Dormagen) musste als Vierter beim Hochsprung mit 1,77 Meter nur einmal traurig über die "verpasste Medaille" sein.
Die Westdeutschen Schüler-Meisterschaften bis 15 Jahre sind in der Leichtathletik die höchsten Titelkämpfe, die die jungen Leichtathleten in ihrem Alter in Einzelwettbewerben erreichen können. Deutsche Meisterschaften gibt es nur in den Mehrkämpfen. Um so befremdlicher ist die Tatsache, dass es in Kirchen bei Betzdorf wie schon bei den Westdeutschen Meisterschaften in Duisburg für die Besten keine Medaillen gab.
Schon in der Ausschreibung stand zu lesen, dass die besten Acht lediglich eine Urkunde erhalten sollten - mehr nicht. Dass es nicht möglich sein soll, aus öffentlichen Töpfen jene bescheidenen finanzielle Mittel zu bekommen, um davon Medaillen für den LeichtathletikNachwuchs zu beschaffen, ist jedoch nur schwer nachzuvollziehen.
Ein gutes Beispiel im Vergleich bietet seit vielen Jahren der Leichtathletikkreis Neuss-Düsseldorf, der bei seinen Kreismeisterschaften Medaillen für die Jugendlichen und Schüler zur Verfügung stellt, auf die die Gewinner dann auch entsprechend stolz sind.