Leichtathletik: Otto verpatzt die erste Quali

Björn Otto scheidet bei der ersten Olympia-Qualifikation in Köln frühzeitig aus. Sein Scheitern kann sich der Athlet nicht wirklich erklären.

Köln. Björn Otto hat sich weit abseits des Geschehens niedergelassen. Der Dormagener braucht nach seiner verpatzten Vorstellung bei der ersten Olympia-Qualifikation der deutschen Stabhochsprung-Elite auf der Anlage des ASV Köln erst einmal einige Minuten für sich, um das Erlebte zu verarbeiten.

Selbst gut eine halbe Stunde nach seinem Ausscheiden bei der für ihn bescheidenen Höhe von 5,60 Meter ist Otto noch nicht auf seinen Wettkampf ansprechbar. Später trifft er sich am anderen Ende des Kölner Stadions mit seinem Trainer Michael Kühnke zur ersten Analyse, die mehr einer "Trostrunde" gleicht.

"Björn hatte sich für diese erste Qualifikation sehr viel vorgenommen. Ihm ist bewusst, wie schwer es ist, sich in dieser sehr leistungsdichten deutschen Spitze für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, daher war das Ergebnis ein Tiefschlag für ihn, das er erst einmal verdauen muss", erklärt Kühnke kurz darauf.

Dabei kann er sich das Scheitern seine Athleten nicht wirklich erklären: "Die Trainingsergebnisse waren sehr gut und Björn hat einiges drauf, was er zeigen wollte. Doch heute wollte er zuviel und hat irgendwie zu gemacht. Dazu kamen noch schwierige Bedingungen mit wechselnden Winden", so Kühnke weiter.

So muss der Biologiestudent mit ansehen, wie seine Konkurrenten Richard Spiegelburg, Danny Ecker und Tim Lobinger allesamt nach und nach die Qualifikationshöhe von 5,70 Meter überspringen.

"Den Wettkampf müssen wir schnellstmöglich aus dem Kopf bekommen. Die Saison ist noch jung, die Form ist da. Ich bin überzeugt, dass Björn die 5,70 ebenfalls in naher Zukunft überqueren wird", sagt Coach Kühnke.

Dennoch muss der Dormagener jetzt bereits darauf hoffen, dass einer der Drei, die in Köln die Olympia-Normhöhe übersprangen, bei einem der Ausscheidungsspringen patzt.

Denn in dieser Saison muss man zum einen zweimal über 5,70 Meter springen, zum anderen gibt es aber auch eine Punkterangliste, die am Ende über die Olympia-Nominierung entscheidet.

Einen ebenfalls rabenschwarzen Tag erwischt der für Leverkusen startende Dormagener Lars Börgeling, der als einziger der Spitzenspringer erst bei 5,50 Meter in den Wettkampf einsteigt und einen "Salto nullo" ohne gültigen Versuch fabriziert. "Das war heute einfach ganz schlecht. Ich habe mich gut gefühlt, aber nicht die richtige Spannung in den Wettkampf gebracht", so Börgeling, der jetzt wie Otto ebenfalls unter Zugzwang steht.