Stabhochsprung: Alles deutet auf ein Duell zwischen Dilla und Weiler hin
Favorit Raffael Holzdeppe sagt seine Teilnahme ab.
Berlin. Wenn am Samstag um 12 Uhr die besten deutschen Stabhochspringer im Alter zwischen 17 und 19 Jahren im Berliner Olympiastadion am Stabhochsprung-Kissen versammelt sind, dann wird der große Star fehlen.
Der Überflieger Raffael Holzdeppe aus Zweibrücken, in der Vorwoche U20-Weltmeister und zudem qualifiziert für das deutsche Olympiateam in Peking - der Jungstar hatte auch den Dormagener Björn Otto verdrängt - hat seine Teilnahme für den Stabhochsprung morgen abgesagt.
Dabei hatte er sich nichts Sehnlicheres gewünscht als "endlich im Freien mal Deutscher Jugendmeister zu werden". In der Halle war ihm das im Februar in Düsseldorf gelungen. Dort war Karsten Dilla (Dormagen) wegen der Anfang Januar vorgenommenen Knieoperation nicht an den Start gegangen, so dass Holzdeppe ohne wirkliche Konkurrenz - er hatte am Ende über einen halben Meter Vorsprung auf den Zweiten - zum Meistertitel kam.
Der Stabhochsprung hat es morgen dennoch in sich. Dilla gilt als Dritter der U20-WM in der Vorwoche in Bygoszcz nun als Favorit, und alles deutet darauf hin, dass es zu einem ähnlichen Duell wie vor zwei Jahren in Wattenscheid kommt, als Dilla (5,05 Meter) den um einen Jahr jüngeren Nico Weiler (Sindelfingen) um fünf Zentimeter geschlagen hatte.
Weiler wurde im Vorjahr U18-Weltmeister und wäre nur zu gerne in Bygoszcz bei der U20-WM gesprungen. Doch Dilla warf ihn mit seinen tollen Sprüngen (5,40 Meter) in einer Fern-Ausscheidung aus dem Team, denn Weiler geht inzwischen in Kalifornien zur Schule und wird dort an der renommierten Universität Berkeley ein Studium aufnehmen, für das er ein Stipendium bekommen hat.
Aus Dormagen ist auch James Teufel mit dabei, der in diesem Jahr mit der Höhe von 4,90 Meter sogar Westdeutscher Vizemeister bei den Erwachsenen geworden war. Nicht qualifizieren konnte sich Jan Rehkämper (Dormagen), der an der Norm von 4,60 Meter immer wieder scheiterte und in Berlin nur als Staffelläufer aktiv sein wird.
Anders Kathrin Nosbüsch: Die Dormagenerin springt am Sonntag und kann mit ihrer Besthöhe (3,70 Meter) unter die besten Acht kommen.