TC Blau-Weiß Neuss: Das Ende einer langen Beziehung
Der TC Blau-Weiß Neuss und Marc Raffel stehen vor dem Bruch. Grund ist dessen Tennis-Base.
Neuss. Bundesliga-Tennis in Neuss scheint untrennbar mit dem Namen Marc Raffel verbunden zu sein. Doch das Tischtuch zwischen dem TC Blau-Weiß und dem langjährigen Teammanager scheint zerschnitten.
Der Grund: Der Verein will den Vertrag mit der Kirschbaum Tennis Base, die Junioren-Spieler ausbildet und an die Bundesliga heranführt, nicht verlängern. Diese wird über Raffels Agentur Mara-Sport-Consulting betrieben.
Vermarktungsgesellschaft der Bundesliga wiederum ist die Unternehmergesellschaft Orange Blue Sport-Management, in der Raffel Geschäftsführender Gesellschafter ist.
„Das eine geht nicht ohne das andere“, nennt Raffel den Hintergrund für den bevorstehenden Bruch,: Zu eng seien beide Konstrukte miteinander verzahnt. Er glaubt, dass mit dem neuen Vorstand Tennis auf Leistungsniveau offenbar nicht mehr den Stellenwert vergangener Tage genieße. Für Bundesliga-Tennis in Neuss sieht er nun schwarz. „Ich glaube nicht, dass die Herren einen Plan B in der Hinterhand haben.“
Das Spiel gegen Nürnberg am Sonntag könnte demnach das letzte in der 1. Liga sein. Zwar sei die Tür noch nicht endgültig zugeschlagen, doch hätten die Verhandlungen der vergangenen Wochen gezeigt, dass der Vorstand nicht bereit sei, einzulenken. Tennis auf Spitzenniveau könne es dennoch auch in Zukunft in Neuss geben — mit Raffel, der überzeugt ist, dass die Sponsoren ihm folgen werden. Konkret will er noch nicht werden, nur so viel: „Das muss nicht Vereinstennis sein.“
Der neue Blau-Weiß-Vorsitzende Andreas Jülich bestätigt die Absicht, den Vertrag mit Raffels Tennis-Base nicht zu verlängern. Es fehle eine Perspektive, die jetzige Kooperation verhindere, dass man neue Mitglieder gewinnen könne. „Wir haben bereits eine andere Tennis-Base an der Angel, die das mit jungen hungrigen Trainern eher erfüllen kann“, so Jülich. Bundesliga-Tennis werde es auch weiterhin in Neuss geben, verspricht der Vorsitzende. „Beide Dinge kann man sehr wohl trennen. Das hat Herr Raffel leider nicht verstanden.“