Tennis: Ein Arbeitssieg gegen sparsame Amberger
TC Blau-Weiß Neuss schlägt Amberg mit 5:1. Gonzalez wackelt, setzt sich aber dennoch durch.
Neuss. Der TC Amberg gehört in der Tennis-Bundesliga sicherlich nicht zu den Meisterschaftsaspiranten. Bislang noch ohne Punkt rangieren die Bayern am Tabellenende. Dass am Sonntag beim Gastspiel in Neuss keiner dazu kam, war fast schon vorher klar. Denn wie beim Auswärtsspiel in Düsseldorf kam Amberg mit einem B-Team. Es scheint so, als will man beim Schlusslicht Geld sparen und die besten Akteure wie den Belgier Kristof Vliegen oder die Tschechen Jan Hajek und Lukas Rosol nur in den entscheidenden Partien im Kampf um den Klassenerhalt gegen Nürnberg oder Krefeld einsetzen.
So hatten die Neusser relativ leichtes Spiel. Robin Haase, seit Wochen in bestechender Form, konnte gegen den Nobody Albert Wagner bei seinem Zwei-Satz-Sieg ein wenig an seinem Serve&Volley feilen. Der Niederländer gewann, ohne sich sonderlich zu verausgaben, mit 6:2 und 6:3.
Der Neusser Teammanager Marc Raffel hatte wohl geahnt, das Amberg mit einer kaum konkurrenzfähigen Mannschaft anreisen würde und gab an Position vier dem Talent Max Hertl eine Chance. Der zahlte das Vertrauen anfangs auch zurück und gewann den ersten Satz gegen Michael Bogner mit 6:3. Nach einigen Fehlern im zweiten Durchgang verlor Hertl dann die Konzentration, schimpfte wie ein Rohrspatz und verlor den Satz. Auch das ihn ermutigende Neusser Publikum brachte Hertl nicht wieder in die Erfolgsspur zurück. Bogner gewann den Champions-Tiebreak des dritten Satzes mit 10:6.
Eine Augenweide war das Spiel von Flavio Cipolla. Der Italiener beherrschte seinen Gegner Jan Masik nach Belieben und raubte dem Tschechen mit extrem unterschnittenen Rückhand-Slice-Bällen oder Stopps aus dem Nichts den Nerv. Und dennoch wäre es fast noch einmal eng geworden. Denn Maximo Gonzalez war bei seinem ersten Einsatz für Neuss in dieser Saison im ersten Satz von der Rolle. Der Argentinier unterlag gegen den Österreicher Armin Sandbichler glatt mit 2:6, kämpfte sich aber zurück ins Spiel und gewann das Match schließlich noch in einem elektrisierenden Champions-Tiebreak.
Damit stand es 3:1 für Neuss. Den letzten noch fehlenden Punkt zum Sieg sicherte das Doppel Gonzalez / Cipolla. An der Seite von Robin Haase zeigte sich schließlich auch Max Hertl erholt. Der einzige Verlierer des Tages holte sich im Doppel ein wenig Selbstbewusstsein zurück.