Tennis: Erfurt ist eine Klasse besser
Osterath ist dem Tabellenführer Erfurt unterlegen und verliert mit 2:7. Nur Enrico Burzi gewinnt sein Einzel.
Osterath. Da waren sich am Sonntag alle Zuschauer am Krähenacker einig: So spielt ein Meister. Leider war damit nicht der heimische TVO gemeint, sondern der Gast aus Ostdeutschland. Bereits nach den Einzeln hatte der designierte Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt alles klar gemacht.
Nur Enrico Burzi entpuppte sich als Spielverderber. Der Italiener gewann als einziger Osterather sein Einzel, in einem mitreißenden Match schlug er den Tschechen Roman Jebavy mit 7:6 (7:5), 5:7 und 6:4. Zwar verlor Burzi damit seinen ersten Satz überhaupt, behält aber auch im fünften Spiel für die Osterather seine weiße Weste.
Als Bürgermeister Dieter Spindler, frisch aus dem Urlaub heimgekehrt, gerade die Anlage betrat, lagen die Osterather bereits mit 1:4 hinten. Und da auch Yannick Mertens seine Partie gegen den Tschechen Bohdan Ulihrach trotz tollem ersten Satz (5:7 im Tiebreak) in zwei Durchgängen verlor, war die Gesamtbegegnung noch vor den Doppeln beim Stand von 1:5 entschieden.
Doch war das für die vielen Zuschauer am Sonntag fast zweitrangig. Sie wollten vor allem Tennis auf Top-Niveau sehen. Dafür garantieren Spieler wie Younes El Aynaoui. Der Marokkaner, 2003 die Nummer 14 in der Welt, hat einst Geschichte geschrieben, als er im Viertelfinale der Australian Open gegen Andy Roddick im fünften Satz mit 19:21 unterlag - es war der längste Entscheidungssatz in einem Grand-Slam-Turnier. Dass der inzwischen 37-Jährige immer noch mit dem Tennisschläger umgehen kann, bewies er im Spiel gegen den 15 Jahre jüngeren Pavol Cervenak, der Erfurter gewann 6:3, 6:3.
Eine kostenlose Lehrstunde erhielt auch Björn Rehnquist, er unterlag dem Tschechen Ivo Minar, die aktuelle Nummer 62 auf der ATP-Weltrangliste, mit 2:6 und 1:6. Mitleid haben musste man fast schon mit Cesar Ferrer, der gegen die knallharten Aufschläge und Grundlinienschläge von Marco Mirnegg keine Chance hatte (0:6, 1:6). Enger war da schon die Partie von Sascha Hesse, der sich seinem Kontrahenten Markus Egger am Ende aber doch mit 4:6 und 6:7 (3:7) geschlagen geben musste.
In den bedeutungslosen Doppeln gab es dann noch einmal ein Erfolgserlebnis für den TVO: Rehnquist und Mertens gewannen glatt in zwei Sätzen gegen El Aynaoui und Kravchuk. Während sich Burzi / Ferrer gegen Ulihrach und Jebavy ebenso deutlich in zwei Sätzen geschlagen geben mussten, unterlagen Hesse und Jens Janssen gegen Mirnegg / Wick erst mit 8:10 im Champions-Tiebreak.