Tennis: Sieg hängt am seidenen Faden
Neuss besiegt Bremerhaven mit 4:2. Entscheidung fällt im Champions-Tiebreak des letzten Doppels.
Neuss. Vier Punkte hatte Tennis-Bundesligist Blau-Weiß Neuss als optimale Ausbeute aus dem Doppel-Spieltag gegen Essen und Bremerhaven auf eigener Anlage im Visier. Am Ende wurden es zwei - und auch dieser eine Sieg am Sonntag gegen Aufsteiger Bremerhaven hing am seidenen Faden.
Mit einer 3:1-Führung im Rücken ging der Gastgeber in die Doppel. Doch wie schon am Freitag, als gegen Essen kein Doppel gewonnen werden konnte, wurde der Ausgang der Partie zu einem Zitterspiel. Nachdem Daniel Gimeno-Traver und Jesse Huta-Galung sich den Italienern Stefano Galvani und Massimo Ocera mit 5:7, 6:1 und 6:10 geschlagen geben mussten, lag die Verantwortung auf den Schultern der beiden Spitzenspieler Maximo Gonzalez und Potito Starace.
Das Duo fing gegen Sergio Roitman und Edouard Roger-Vasselin schwach an und verlor den ersten Satz mit 2:6. Aber die beiden Neusser wussten sich zu steigern, gewannen Durchgang Nummer zwei mit 6:3, wehrten im Champions-Tiebreak, der in der Bundesliga anstelle eines dritten Satzes gespielt wird, einen Matchball ab und gewannen schließlich mit 11:9.
"Sie haben nicht immer gut gespielt, aber toll gekämpft - für den Verein", unterstreicht Teammanager Marc Raffel, dem gestern Nachmittag ein Stein vom Herzen fiel: "Ich bin sehr erleichtert. Jetzt liegen in der unteren Tabellenhälfte wieder alle Teams ganz eng zusammen, und wir können erst mal durchatmen."
Dass man in das letzte Doppel überhaupt mit einer knappen Führung ging, war alles andere als selbstverständlich. Denn vor allem das Einzel zwischen Potito Starace und dem jungen Portugiesen Rui Machado stand auf Messers Schneide: Der Italiener gewann den ersten Satz mit 6:2, verlor dann aber zuerst vollends den Faden und schließlich auch den zweiten Satz mit 3:6. Im Champions-Tiebreak hatte Starace dann wieder mit 8:4 die Nase vorn, verlor dann aber fünf Punkte in Folge. Bei 9:8 und Matchball verzog Machado eine leichte Vorhand, Starace gewann noch mit 11:9. "Das war heute der Schlüsselsieg", so Raffel.
Parallel unterlag Jesse Huta-Galung dem Ex-Neusser Stefano Galvani in einem Spiel mit vergleichbarem Verlauf 6:1, 1:6 und 6:10. Daniel Gimeno-Traver konnte sich auf seine Nervenstärke verlassen, er besiegte Edouard Roger-Vasselin zweimal im Tiebreak (7:4, 7:2). Leichtes Spiel hatte Maximo Gonzalez im Top-Einzel gegen Sergio Roitman, der Argentinier siegte mit 6:1, 6:3.