Tennis/Blau-Weiß Neuss: Das beste Team seit Jahren
Bundesligist Blau-Weiß Neuss überlässt gegen Essen und Bremerhaven nichts dem Zufall. Potito Starace feiert Saison-Debüt.
Neuss. Tennis-Bundesligist Blau-Weiß Neuss steht vor einem wegweisenden Wochenende. Nach drei Niederlagen aus vier Spielen muss in den beiden anstehenden Heimspielen am Freitag gegen Etuf Essen sowie am Sonntag gegen den Bremerhavener TV unbedingt gepunktet werden, um den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle zu halten und die Abstiegsgefahr zu bannen.
"Mindestens drei, besser vier Punkte" seien das Ziel, sagt Teammanager Marc Raffel. Denn während ein Erfolg am Sonntag gegen Schlusslicht Bremerhaven (11 Uhr) allenfalls ein Pflichtsieg wäre, weiß der Teamchef nicht so recht, was er vom Gegner Essen (Freitag, 13 Uhr) halten soll: "Ich habe keine Ahnung, mit wem die kommen", so Raffel. Versuche, etwas über die mögliche Mannschaftsaufstellung von Etuf herauszufinden, seien gescheitert.
Wie dem auch sei: "Mit den vier Spielern, die an beiden Spieltagen für uns aufschlagen werden, wären wir auch gegen ein starkes Essener Team leichter Favorit", sagt Raffel, der sich sogar so weit aus dem Fenster lehnt, zu behaupten, "dass wir in Neuss seit Jahren nicht mehr mit einer so guten Mannschaft angetreten sind".
Die führt zunächst einmal der Argentinier Maximo Gonzalez an. Der Weltranglisten-65. wusste bei der 2:4-Niederlage in Amberg als einziger Spieler in Einzel und Doppel zu überzeugen. Seinen ersten Einsatz für Blau-Weiß in dieser Saison feiert Publikumsliebling Potito Starace (ATP 79). Der Italiener befindet sich nach Überzeugung von Raffel "wieder in einer ausgezeichneten Verfassung".
Seinen dritten Einsatz an der Jahnstraße erhält der Spanier Daniel Gimeno-Traver (ATP 85), der am ersten Spieltag gegen Halle dem Serben Victor Troicki erst mit 8:10 im Champions-Tiebreak unterlag und gegen Aachen dann sogar Philipp Kohlschreiber glatt in zwei Sätzen besiegte. Komplettiert wird das Quartett vom Niederländer Jesse Huta-Galung, der ebenfalls schon zwei Einzel für Neuss absolviert hat.
Die besten Voraussetzungen für zwei tolle Tennis-Tage sind aus Sicht des Gastgebers also gegeben. Stünde da nicht hinter dem heutigen Kontrahenten Essen, der mit einer ausgeglichenen Punkte-Bilanz in der Tabelle direkt vor den Blau-Weißen rangiert, das bereits angesprochene große Fragezeichen.
Traten die Essener am ersten Spieltag in Düsseldorf mit einer kaum ligatauglichen Truppe an, zauberten sie zwei Tage später beim Heimspiel gegen Krefeld plötzlich den Belgier Christophe Rochus sowie den Argentinier Guillermo Canas aus dem Hut.
Anders sieht die Sache beim Aufsteiger Bremerhaven aus, der erst einen Punkt auf der Habenseite aufweisen kann, obwohl im Kader Spielernamen wie Sergio Roitmann, Nicolas Massu oder der des Ex-Neussers Stefano Galvani geführt werden.