TSV Dormagen: Der wichtige Sieg des Kollektivs

Der TSV Dormagen gewinnt beim direkten Konkurrent Balingen-Weilstetten mit 30:28.

Balingen/Dormagen. Handball-Bundesligist TSV Dormagen nahm am Samstag vor 2150 Zuschauern in der Balinger Sparkassen-Arena Revanche für die 23:27-Hinspielniederlage in Dormagen. Das Team von Kai Wandschneider setzte sich mit 30:28 (17:12) durch und schob sich damit in der Handball-Bundesliga auf Tabellenplatz 15 vor Balingen.

Der Trainer machte allen Spielern ein Kompliment und bescheinigte Spyros Balomenos, "das beste Saisonspiel" gemacht zu haben. Der Grieche trug in der letzten Saison das Trikot der Balinger, die mit dieser Niederlage überhaupt nicht gerechnet hatten: "Das ist ein bitterer Moment", sagte Trainer Dr. Rolf Brack nach der Partie.

Die Dormagener Spieler tanzten durch die Halle und feierten den Gewinn der zwei Punkte - nach den Siegen in Minden und Wetzlar war das bereits der dritte Auswärtserfolg in dieser Saison. Und der war vor allem aufgrund der herausragenden Leistung in der ersten Halbzeit völlig verdient. Da konnten die Gastgeber zwar mehrere Male ausgleichen, aber nicht einmal in Führung gehen.

Das lag auch an Jens Vortmann, der wiederum eine starke Leistung im Tor zeigte. Dank der minimalen Fehlerquote setzte der TSV sich ab der 20. Minute bis auf 14:10 ab und Tobias Plaz erhöhte sogar noch in doppelter Unterzahl. Den Fünf-Tore-Vorsprung nahm der TSV in die Pause mit. Danach jubelten die mitgereisten Dormagener Fans über die erste Szene der zweiten Hälfte, die mit dem Treffer von Kreisläufer Sebastian Linder eine Kopie des Spielbeginns war.

Doch auch nach dem 18:12 war den Gästen klar, dass "dieses Spiel nicht gegessen ist." Kai Wandschneider hatte schon in der Kabine nachdrücklich vor der zu erwartenden Balinger Attacke gewarnt, zumal der nach 14 Minuten für den blassen Marinovic gekommene Torwart Ivan Zoubkoff mit sehenswerten Paraden aufwartete.

Der Ansturm kam denn auch, aber längst nicht mit der Effektivität wie nach Dormagens neun-Tore-Niederlage an gleicher Stelle vor einem Jahr zu befürchten war. Balingen war in der 44. Minute dran, als Lobedank, Ilitsch und Wilke bis auf 21:22 verkürzten. Mehrfach noch keimte die Hoffnung der heimischen Fans in der nun hektischer werdenden Partie auf.

Zweieinhalb Minuten vor Schluss sorgte Benjamin Herth mit seinem dritten verwandelten Strafwurf für den letzten Anschlusstreffer zum 27:28. Denn nach dem Doppelschlag von Spyros Balomenos war die Begegnung entschieden. Auch gegen die nun offene Balinger Manndeckung ließ der TSV nichts anbrennen. Es war ein Sieg des Kollektivs, der in der offiziellen Statistik nicht ganz korrekt dargestellt wird, weil dort diverse falsche Torschützen aufgelistet werden.

Tatsächlich gab es auf Dormagener Seite mit Florian Wisotzki, Nils Meyer, Sebastian Linder und Dinos Chantziaras vier Spieler, die jeweils fünf Tore erzielten. Alle anderen steuerten Treffer bei oder halfen in wichtigen Phasen mit, dass die Kollegen auf der Bank Luft holen konnten. Und Vitali Feshchanka schloss nach seiner Einwechslung nahtlos an die gute Leistung von Jens Vortmann an.

So konnte Trainer Wandschneider zufrieden konstatieren: "Wir haben den Kampf angenommen und sind gut vorbereitet in die Partie gegangen. Ich muss allen meinen Spielern ein Riesenkompliment machen. Für uns war es nach dem Schlag mit dem Weggang von Christoph Schindler wichtig zu wissen, wo wir stehen, die Spiele gegen Kiel und Hamburg waren da ja kein Maßstab."