Neues Angebot für junge Meerbuscher Jugendtaxi startet Probebetrieb

Drei Monate läuft der Test: Jugendliche zahlen für Taxifahrten die Hälfte.

Jugendamtsleiter Peter Annacker (r.) und Savas Demirkaya, Geschäftsführer des Taxi- und Mietwagenservice Meerbusch, sind gespannt, wie das Jugendtaxi angenommen wird.

Foto: Stadt Meerbusch

Den letzten Bus verpasst? Die nächste Bahn kommt erst in einer Stunde? Doch wie jetzt nach Hause kommen? Die Stadt Meerbusch will für solche Fälle Abhilfe schaffen und Jugendliche sicherer nach Hause bringen. Möglich macht dies das neue Meerbuscher „Jugendtaxi“. Der Jugendhilfeausschuss des Stadtrates hatte im Juni beschlossen, das Angebot in Meerbusch auszuprobieren. Die meisten Politiker hatten das Meerbuscher Modell damals gelobt und als „extrem wichtig“ bezeichnet. Und selbst die Skeptiker hatten am Ende erklärt: „Lasst es uns einfach mal ausprobieren.“

Offizieller Startschuss ist nun Freitag, 6. September. Nutzen dürfen das Taxi Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren – „allerdings nur für den Heimweg innerhalb des Stadtgebiets Meerbusch in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag zwischen 23 und 3 Uhr“, sagt Frank Maatz, Jugenddezernent der Stadt Meerbusch. Das gleiche gelte vor gesetzlichen Feiertagen und nur nach Verfügbarkeit. Die Hälfte des Fahrpreises übernimmt die Stadt Meerbusch, die andere Hälfte muss der Fahrgast selbst zahlen.

Für das Jugendtaxi hat die Stadtverwaltung das Unternehmen „Taxi- und Mietwagen-Service Meerbusch“ gewonnen. Wer einen Wagen über Taxi Meerbusch ordert, muss bereits bei der Bestellung darauf hinweisen, dass er den speziellen Jugend-Service in Anspruch nehmen möchte. Dazu ist ein „Mitfahrschein“ nötig, der auf der Internetseite der Stadt  zum Herunterladen hinterlegt ist.

Stadt zahlt 50-Prozent-Zuschuss direkt ans Taxi-Unternehmen

Auch die Fahrer halten die Scheine im Taxi bereit. Teenager unter 16 Jahren müssen zusätzlich eine Einverständniserklärung von ihren Eltern ausfüllen lassen. Der Vordruck ist ebenfalls auf der Seite meerbusch.de zum Download hinterlegt. Einfach im Suchfeld der Webseite „Jugendtaxi“ eingeben – dann finden sich alle nötigen Infos. Der 50-Prozent-Zuschuss der Stadt soll dann direkt an das Taxi-Unternehmen gehen, und zwar nachdem dieses eine Abrechnung und den Mitfahrschein vorgelegt hat.

Meerbuscher Jugendliche hatten sich mit dem Wunsch nach mehr Mobilität, vor allem in den Abend- und Nachtstunden am Wochenende, an die Politik gewandt. Der Jugendhilfe-Ausschuss setzte das Thema auf die Tagesordnung. In der Tat sind die Bus- und Bahnverbindungen zu später Stunde speziell Richtung Lank und Rheingemeinden nicht optimal. Samstags ab Mitternacht verkehrt die Buslinie 830, die Büderich, Strümp und Lank verbindet, ab der Haltestelle „Forsthaus“ nur noch im Stundentakt. Die letzte Stadtbahn U 76, die von Düsseldorf über Büderich, Haus Meer, Bovert und Osterath fährt, verlässt die Düsseldorfer Altstadt bereits um kurz nach
ein Uhr.

Daher regelten viele Familien den Nachhauseweg ihres Nachwuchses meist selbst. Das Jugendtaxi wird nun zunächst für drei Monate getestet, um Bedarf und Nachfrage zu ermitteln. Die potenzielle Nutzerzahl fürs Jugendtaxi lag Ende Juni in Meerbusch bei 1651 Personen: In Büderich wohnten zu diesem Zeitpunkt 618 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren, in Osterath 406, in Lank-Latum 290, in Strümp 185, in Ilverich 21, in Langst-Kierst 37, in Nierst 36, und in
Ossum-Bösinghoven 58. ena/Red