Anmeldungen: Gesamt- liegt vor der Realschule
Die Zahlen an der Osterather Realschule haben sich dennoch etwas stabilisiert.
Die meisten Haupt- und Realschulen im Rhein-Kreis Neuss laufen aus. Je eine Hauptschule wurde in Neuss und in Meerbusch geschlossen. Schon 2012 gab es zum ersten Mal keine fünfte Klasse mehr an der Hauptschule Osterath. In Neuss wurde die Realschule zum Schuljahr 2016/2017 aufgelöst. Auch die Realschule Osterath hatte in den vergangenen Jahren zu kämpfen, so Schulleiter Burkhard Wahner, der auch Mitglied im Ausschuss für Schule und Sport ist.
Aktuell gehen 588 Schüler in 23 Klassen zur Realschule, 2016 sind 72 Schüler neu angemeldet worden. „Vor einigen Jahren hatten wir einen Einbruch in den Anmeldungen, langsam stabilisieren sich die Zahlen aber wieder.“ Dabei sei die Mittlere Reife keine Sackgasse, sagt er. „Etwa die Hälfte unserer Schüler macht danach das Abitur an einem Gymnasium, der Gesamtschule, einer Fachschule oder an einem Berufskolleg.“ Viele Schüler von Gymnasien wechselten auch an die Realschule. „Wir hatten in den vergangenen drei Jahren rund 40 Rückläufer hier.“ Anders sieht die Situation an der Maria-Montessori-Gesamtschule in Büderich aus: Die Schule hatte im vergangenen Jahr zu viele Anmeldungen und musste 50 Schülern eine Absage erteilen. „Darum sind wir angehalten, nur Meerbuscher anzunehmen“, sagt Schulleiter Klaus Heesen.
Die SPD ist ein Verfechter der Gesamtschulen und des langen gemeinsamen Lernens, sagt Rainer Thiel, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag. Auch als Elternteil würde Thiel sein Kind auf die Gesamtschule schicken, „weil es da alle Abschlüsse machen kann“. Die CDU steht hingegen hinter dem gegliederten Schulsystem. „Man kann Kinder nicht gleich behandeln. Deshalb ist das mehrgliedrige Angebot gut“, sagt Dieter Welsink. CDU-Fraktionschef im Kreistag.
Die Schülerzahl im Rhein-Kreis ist im Schuljahr 2016/2017 zum ersten Mal seit 2005 wieder gestiegen: 58 984 Schüler waren gemeldet (Stand 15. Oktober 2016). Der Grund dafür sind die 1500 schulpflichtigen Flüchtlinge sowie Geburten- und Wohnraumentwicklung. Bei den Schulformen gibt es signifikante Unterschiede: Die Hauptschulen besuchen aktuell 937 Schüler, das ist ein Rückgang um 38,6 Prozent, während die Gesamtschulen über 7837 Schüler verfügen, was einer Zunahme von 15,6 Prozent entspricht. Die weiteren Zahlen: Grundschulen 16 586 (plus 2,6 Prozent), Förderschulen 1361 (minus 1,3 Prozent), Realschulen 4840 (minus 12,8 Prozent), Gymnasien 16 516 (minus 0,8 Prozent), Sekundarschulen 1063 (minus 0,2 Prozent), Internationale Schule 687 (plus 8,7 Prozent) und die Berufskollegs mit 9157 Schülern (plus 1,6 Prozent).