Bring-Verbot für Eltern am Mataré
Morgens herrscht Chaos vor dem Gymnasium in Büderich. Direktor appelliert, Kinder allein zur Schule fahren zu lassen.
Den Eltern der Schulkinder vom Mataré-Gymnasium in Büderich ist es ab sofort untersagt, ihre Kinder morgens bis vor die Schule zu fahren und sie dort mittags wieder abzuholen. Schulleiter Christian Gutjahr-Dölls hat ein entsprechendes Verbot am vergangenen Freitag mittels eines Elternbriefes ausgesprochen. Damit soll die derzeit bedenkliche Verkehrssituation unterbunden werden. „Ich darf Ihnen hiermit mitteilen, dass es ab sofort untersagt ist, den Parkplatz wie oben beschrieben zu benutzen“, schreibt er. Gemeint ist der Lehrerparkplatz neben dem Haupteingang an der Niederdonker Straße. Zwar gibt es dort seit einiger Zeit ein Schild, das deutlich darauf hinweist, dass der Parkplatz ausschließlich für Bedienstete des Mataré-Gymnasiums vorgesehen ist. Dennoch fahren viele Eltern sowohl morgens als auch mittags auf den Parkplatz, um ihre Kinder zu bringen oder abzuholen.
Dadurch werde nicht nur den Lehrern das Parken erschwert, sondern auch die Zufahrtswege werden verstopft, schreibt der Schuldirektor. Vor allem morgens kommt es deshalb an der besagten Straße immer wieder zu einem Stau. Denn auch die Schulbusse fahren dort entlang, um die Schüler vor der Schule herauszulassen. Zudem gibt es direkt vor dem Haupteingang aus Sicherheitsgründen noch eine Fahrbahnverengung, so dass an dieser Stelle nur eine Fahrspur zur Verfügung steht. „Ich denke, dass ich nicht übertreibe, wenn ich sage, dass die Verkehrssituation nicht nur chaotisch, sondern zum Teil auch sehr gefährlich für unsere Schülerinnen und Schüler ist, speziell in der dunklen Jahreszeit“, heißt es in dem Elternbrief. „Wir sind uns alle einig, dass der Schulweg, ungeachtet zu welcher Uhrzeit, sicher sein muss“, schreibt der Schulleiter. Durch das Hinbringen und Abholen entstünde aber ein Zustand, der die Unfallgefahr erhöhe. „Daher möchte ich Sie alle dringend bitten, Ihre Kinder doch selbstständig zur Schule fahren zu lassen“, schreibt Gutjahr-Dölls. Kinder, die von weiter her kommen, sollten nicht unmittelbar vor der Schule, sondern an einer Bushaltestelle herausgelassen werden, empfiehlt er zum Beispiel als erste Lösung.
Zum Ende seines Appells wird der Direktor des Mataré dann noch einmal deutlich: „Ich möchte nicht derjenige sein, der die Schulgemeinde über einen schweren Unfall informieren muss, nur weil jemand im Dunkeln ein Kind auf dem Fahrrad nicht gesehen und angefahren hat.“ Unterstützung erhält Gutjahr-Dölls jedenfalls von der Polizei und dem Ordnungsamt. „Es hat mit beiden Institutionen Gespräche gegeben“, sagt er. „Auch wenn grundsätzlich die Sicherheit an den Grundschulen mehr im Fokus stehe, soll es in Zukunft punktuelle Überprüfungen vor unserer Schule geben.“
Stadtsprecher Michael Gorgs erklärt dazu: „Die Situation am Mataré-Gymnasium ist bekannt, durch die Bautätigkeit am Neubaugebiet Lötterfeld gleich nebenan ist die Parksituation obendrein nicht besser geworden.“ Das Ordnungsamt kontrolliere deshalb am Mataré-Gymnasium routinemäßig zu unregelmäßigen Terminen den ruhenden Verkehr im öffentlichen Straßenraum. Montag und gestern wirkte das Verbot bereits. Eine erste Bilanz wollte der Schulleiter gestern aber noch nicht ziehen. „Ich hoffe einfach, dass das Verbot die Runde macht“, sagt Gutjahr-Dölls. Von den Vertreterinnen der Schulpflegschaft erfährt er jedenfalls breite Zustimmung. „Wir stehen voll dahinter, denn die bisherige Situation war desaströs“, sagt die Vorsitzende Kerstin Durduman. Auch sie selbst habe dort schon brenzlige Situationen erlebt. „Und Kinder werden schließlich zur Selbstständigkeit erzogen, wenn sie ihren Schulweg alleine bestreiten“