Büderich: Schützen dürfen sich selbst feiern
Auch beim Heimatfest gerät der kranke Vorsitzende nicht in Vergessenheit.
Büderich. Der Jubel im Büdericher Festzelt kennt keine Grenzen. Schützen stehen auf und klatschen. Der Applaus gilt ihnen selbst. Und das ist auch gerechtfertigt, stellt der stellvertretende Bezirksbundesmeister Günter Fischer fest, nachdem er erklärt hat, dass Büdericher Schützen „nicht nur feiern, schießen, trinken“, sondern vor allem helfen.
Der Bezirksvertreter meint damit nicht nur die Tatsache, dass 863 Büdericher an der Typisierungsaktion für den Präsidenten Hans-Georg Bodewig teilgenommen haben. Denn kurz zuvor haben die Schützen einen Scheck über 30 000 Euro für die Finanzierung der Untersuchungen an Dr. Johannes Fischer von der Knochenmarkspendezentrale der Universitätsklinik Düsseldorf übergeben.
Der Arzt erklärt, dass das Schützenoberhaupt zwar eine schwere Phase durchmache, dies aber auf dem Wege der Besserung normal sei. In einem absolut stillen Zelt erläutert der Mediziner „den Vorgang der Transplantation eines Immunsystems“.
Bewegend sind aber auch andere Momente. Völlig überrascht darf etwa der Hauptmann der Schwarzen Husaren, Hans Adams, den Hohen Bruderschaftsorden entgegennehmen. Nach fast drei Jahrzehnten Mitgliedschaft steht Adams immer noch an der Spitze seiner Truppe. Er blickt auf stolze 20 Jahre Vorstandsarbeit zurück.
Ebenso perplex ist Minister Peter Ritter, der für seine Verdienste um den Schießsport das Ehrenkreuz des Sports in Bronze erhält. Der kommandierende Major des Regiments, Martin Bogie, hatte dagegen im vorigen Jahr mit einer Beförderung gerechnet — nicht aber in diesem. So konnte General Herbert Richter den Armbrustschützen doch noch unvorbereitet zum Oberstleutnant befördern. Bogie ist seit rund zehn Jahren für die Paradeaufstellung am Pfingstmontag mitverantwortlich und eine verlässliche Stütze des Generals.
Die Parade am Montag ist dann auch wieder der vorläufige Höhepunkt des Festes. Mit flatternden Fahnen und fesch herausgeputzt, Blumen am Revers oder im Holzgewehr, marschieren die rund 1000 Schützen und 300 Musiker am Königspaar Manfred I. und seiner Gattin Christa Strutz sowie den Ministerpaaren vorbei. Einen besonders zackigen Stechschritt legen die Roten Husaren unter Rittmeister Thomas Bergmann anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens an den Tag. Hans Schmitz von der Hubertuskompanie ist schon seit 65 Jahren in der Bruderschaft und nimmt immer noch aktiv am Schützenfest teil.
„Mit dem Zeltbesuch sind wir sehr zufrieden“, zieht der 2. Vorsitzende Werner Jung Bilanz. Zum Rock im Zelt war ein Teil der Tanzfläche abgeteilt, so dass die 800 Gäste bei bester Partylaune jeden Winkel der Tanzfläche ausfüllten.