Nach der Corona-Pause Büdericher feiern Sonnenblumen-Sonntag

Büderich · Nach zwei Jahren Corona-Pause fand in Büderich erstmals wieder der Sonnenblumen-Sonntag statt. Es war ein attraktives Fest für die ganze Familie. Kritik gab es daran, dass die Dorfstraße nicht gesperrt wurde.

Auch der Dr.-Franz-Schütz-Platz in Büderich war beim Sonnenblumen-Fest gut besucht.

Foto: Ja/Anne Orthen (orth)

„Papa, guck mal!“ jauchzt ein kleiner Junge beim Bungee-Springen. „Ja, ich gucke“, verspricht lachend sein Vater und schaut in die Höhe. Um ihn herum stehen andere Eltern, die ihre Sprösslinge beim wilden Gestrampel beobachten. Auffallend viele junge Familien bevölkerten am Sonntag den Dr. Franz-Schütz-Platz in Büderich. Es ist Sonnenblumen-Sonntag, „das bis dato größte Meerbuscher Stadtfest“, wie Bürgermeister Christian Bommers bei seiner Eröffnungsrede betont. Nach dem schwungvollen Aufmarsch des Bundesfanfarencorps Büderich steigt der Bürgermeister, leger mit Jeans und Pulli gekleidet, auf die Bühne, die von mittags bis abends von Musikgruppen bespielt wird. „Eine große Freude, dass diese schöne Tradition nach Jahren der Entbehrung wieder stattfinden kann“, sagt er. Sein Dank gilt vornehmlich Günther Milz, Thomas Küppers und Kirsten Kappius, dem neu gebildeten Führungstrio der Werbe- und Interessengemeinschaft Büderich. Der Sonnenblumen-Sonntag sei ein Gütesiegel für den Einzelhandel, allerdings müsse der Sympathiebonus jedes Jahr neu erarbeitet werden. Bommers Appell an die Bürger: „Helfen Sie mit, Meerbusch lebendig und attraktiv zu erhalten.“

Besucher fragen sich, warum die Dorfstraße nicht gesperrt wurde

Schönes Wetter, fröhliche Stimmung, ein mit Ständen bespickter Platz, aber auch ein wenig Kritik gibt es an diesem Tag. Viele Besucher fragen sich, warum es nicht gelungen ist, die Dorfstraße zu sperren, wie es bei früheren Sonnenblumen-Sonntagen üblich war. Es soll wohl an dem kurz bemessenen Vorlauf und an Personal-Lücken bei der Planung gelegen haben, die noch auf Corona zurückzuführen seien, heißt es. Man habe eben erstmal klein angefangen und werde Änderungen überdenken. „Morgen beginnt die Arbeit fürs kommende Jahr“, verspricht Thomas Küppers. Aber zunächst wird gefeiert, gegessen und getrunken. Gastronomie gibt es reichlich, von Reibekuchen und Flammkuchen über süße Crepes bis zu herzhaften Würsten, von Salaten bis Asiafood aus dem Wok – dazwischen Info-Stände (Unicef, Deutsches Rotes Kreuz), eine Auto-Schau, der Verkauf von Kleidung oder Taschen und Accessoires von „Meerstil“. Und es gibt Mitmach-Aktionen wie Ikebana, die Kunst des Blumensteckens, organisiert vom Freundeskreis Städtepartnerschaft Meerbusch-Shijonawate. Umringt wird auch das Karussell für die Kleinsten und die herzigen Kinderangebote „Sonnenblumen mit Gabeln malen“ sowie „Pusteblumen zupfen“ von der Bürgerstiftung Wir in Meerbusch.

„Wir wohnen in Büderich, da gehört so ein Bummel absolut dazu“, meint das Ehepaar Lachmann. „Wir essen jetzt Reibekuchen, damit unsere anschließende Fahrradtour gut geölt verläuft.“ Nora Reibis sagt: „Ein tolles Fest. Vor allem der Kinderflohmarkt ist super.“ Der breitet sich im Hof der St. Mauritiusschule aus, mit Kleidung, Schuhen und Spielzeug in Mengen. Julia Küppers hat mit einer Freundin den größten Stand dicht befüllt. „Stolze 13 Meter“, sagt sie. „Ich habe Zwillinge, da gibt es vieles doppelt.“

Der Sonnenblumen-Sonntag setzt sich auf der Dorfstraße fort. Vor der Bäckerei Wieler stapeln sich kleine Weckmänner in einer Vitrine. „Es ist Tradition, dass wir bei diesem Herbstfest unsere ersten Weckmänner backen“, sagen Sylvia und Hannah Wieler. Auch die benachbarte Markt-Apotheke hat geöffnet, ebenso die Mauritius-Apotheke von Almuth Berghs wenige Schritte weiter. Dort locken riesige Lebkuchenherzen und ein Kosmetik-Sortiment. Neben Edeka in der Passage steht die Tür zur Boutique Coco offen. „Wir freuen uns, dass es weitergeht mit diesem Fest“, sagt Inhaberin Martina Demmer. Auch die Buchhandlung Gossens wird von Kundschaft frequentiert, ebenso der Fotoladen von Jörg Marx. „Ich führe ihn seit 42 Jahren, meine Teilnahme ist ein Akt der Solidarität“, betont er.