Büdericher verabschiedeten sich von ihrem Hallenbad

Das Bad an der Friedenstraße wird in Kürze kernsaniert. Deshalb bleibt es bis zum Sommer 2017 geschlossen.

Foto: Ulli Dackweiler

Livemusik, Würstchen, Führungen — zahlreiche Meerbuscher haben gestern Mittag Abschied vom Büdericher Hallenbad genommen. Nach einer Kernsanierung soll es im Sommer 2017 wieder eröffnen — mit deutlich besseren Energiewerten, Plantschbecken für Kinder und einem angehobenen Wasserspiegel. 6,7 Millionen Euro sind für die Sanierung kalkuliert, am Mittwoch, 23. Dezember, wird das Bad zum letzten Mal für Schwimmer öffnen. Bis Ende Januar bleibt die Physiotherapiepraxis Holterbosch in dem Gebäudekomplex. Über die Karnevalstage ziehen wir dann in unser Zwischendomizil an der Necklenbroicher Straße 30“, erklärt Katrin Holterbosch.

Meerbuschs Sportdezernent Frank Maatz hatte in Vertretung der erkrankten Bürgermeisterin an die Anfänge des Bades erinnert, das am 7. Mai 1966 eröffnet worden war und das zuletzt rund 4700 Badegäste pro Monat anzog. Mit Hans Cieska war auch der Bademeister der ersten Stunde beim Abschied dabei, der sich noch einmal an alter Wirkungsstätte umsah — ebenso wie der langjährige frühere Haustechniker Udo Waldorf.

An jenen 7. Mai kann sich auch Ursula Schäfer noch genau erinnern. „Ich war damals mit meinem Vater da“, sagt die Frau, die seither Stammgast im Hallenbad ist. Schäfer engagiert sich in der DLRG Meerbusch als Kassierin, hofft, dass die Badschließung ihren Verein nicht zu viele Mitglieder kosten wird. „Während der Sanierung ruht unsere Ausbildung“, erklärt sie. „Aber immer donnerstags treffen wir uns, zunächst in einem Hallenbad in Neuss.“ Meerbuschs Schüler werden ab Februar zum Rheinbad nach Düsseldorf-Stockum gefahren; unterstützt von Mitarbeitern des Büdericher Bades. Die DLRG-Ortsgruppe Meerbusch gab den Besuchern eine Rettungsvorführung. Deren Höhepunkt: wie sich ein Strömungsretter vom Fünf-Meter-Sprungturm zwecks Rettung einer verunfallten Person abseilt. Untendrunter führte der Hauswart Daniel Mayer Besuchergruppen durch die Technik („viele dieser Maschinen sind älter als ich“), und auch Udo Waldorf nahm von seinem früheren Arbeitsplatz in den Katakomben des Bades Abschied. „Tschüss“, hatte sich dagegen die Hallenbad-Mitarbeiterin Gabriela Antony auf ihr hellblaues T-Shirt geschrieben, und kündigte gleich an: „In 555 Tagen sehen wir uns wieder.“