Corona in Meerbusch Ordnungsamt wird auch in der Silvesternacht kontrollieren

Meerbusch · Seit Beginn der Kontrollen im April 2020 bis heute wurden in Meerbusch 155 Verfahren mit einem Gesamtvolumen an Bußgeldern von rund 63.000 Euro in Verbindung mit Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung eingeleitet.

 Abteilungsleiter Arnd Römmler und ein Mitarbeiter füllen bei einer Kontrolle in der Bahn einen Anhörungsbogen aus.

Abteilungsleiter Arnd Römmler und ein Mitarbeiter füllen bei einer Kontrolle in der Bahn einen Anhörungsbogen aus.

Foto: Stadt Meerbusch

Der Ton wird rauer – das hat auch Arnd Römmler, Abteilungsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung, zuletzt bei den Corona-Kontrollen im Stadtgebiet festgestellt. „Aber wir sind hier in Meerbusch noch weit entfernt von Beleidigungen der Mitarbeiter oder sogar von tätlichen Angriffen“, betont er. Was ihm jedoch aufgefallen ist: „Der ein oder andere zeigt mittlerweile weniger Einsicht – und es wird mehr diskutiert.“

Rund zehn Mitarbeiter sind für
die Corona-Kontrollen zuständig

Ein Stamm von etwas mehr als zehn Kollegen des Ordnungsamtes ist aktuell für alles rund ums Thema Corona zuständig; natürlich sind alle geimpft oder genesen. Drei Mitarbeiter sind im Innendienst und erstellen ausschließlich die Quarantäneverfügungen, die das Kreisgesundheitsamt erlässt. Vier weitere sind sowohl im Innendienst als auch im Außendienst tätig. Auch im Bürgerbüro am Dr.-Franz-Schütz-Platz ist ein Kollege dauerhaft abgestellt, der das Einhalten der 3G-Regel kontrolliert. Sechs Mitarbeiter stellen außerdem die Quarantäne-Verfügungen im gesamten Stadtgebiet zu. „Das geschieht in der Regel in einer persönlichen Übergabe“, erklärt Römmler. „Wenn wir die Betroffenen aber nicht antreffen, stecken wir sie auch in den Briefkasten und machen später eine Nachkontrolle.“ In diesem Zusammenhang beschwerten sich manche Bürger über den bürokratischen Ton der Quarantäne-Verfügung, berichtet Römmler, der selbst auch bei Kontrollen dabei ist. „Dafür habe ich ein bisschen Verständnis – den Menschen geht es schlecht, sie müssen sich isolieren, und dann bekommen sie dieses Schreiben.“ Tatsächlich sei der Ton sehr formal. „Das tut uns leid. Aber bestimmte Formulierungen sind einfach notwendig, damit die Verfügung rechtssicher ist.“

Hin und wieder würden die Quarantäne-Verfügungen auch leicht zeitversetzt zugestellt. Das liege daran, dass das Gesundheitsamt so überlastet sei, erklärt er. Römmler betont aber, dass es in Meerbusch – im Gegensatz zu anderen Städten – noch nie passiert sei, dass eine Quarantäne-Anordnung erst nach Ablauf der verordneten Quarantänezeit zugestellt wurde.

Einen weiteren wichtigen Teil der Arbeit im Ordnungsamt nehmen in der Pandemie die Kontrollen in der Gastronomie und im Handel ein. Diese Kontrollen geschehen kontinuierlich und pro-aktiv. „Mittlerweile haben wir wohl jede Gastronomie in Meerbusch mindestens einmal kontrolliert“, so der Chef des Ordnungsamtes. Sein Fazit: „Nahezu hundert Prozent der Gastronomen verhalten sich entsprechend der geltenden Auflagen.“ Im Einzelhandel sei die Kontrolldichte nicht ganz so hoch. „Aber auch dort gibt es kaum Verstöße.“

Seine Mitarbeiter reagieren auch auf Hinweise und Beschwerden, die beim Ordnungsamt eingehen. „Aber das sind Einzelfälle“, so Römmler. Spektakuläre Einsätze wie im Januar dieses Jahres bei einer illegalen Corona-Party in Büderich gab es danach nicht mehr. Auch die Situation vor einigen weiterführenden Schulen, wo sich im Frühjahr zeitweise größere Gruppen von Jugendlichen ohne Masken aufhielten, habe sich mittlerweile entspannt. Römmler: „Aber wir gehen beispielsweise gezielt Beschwerden nach, wenn sich etwa ein Impfgegner im Supermarkt weigert, die Maske aufzusetzen.“ Dann werden Polizei und/oder Ordnungsamt alarmiert, die der Person ein Hausverbot erteilen und ein Bußgeldverfahren einleiten.

Auch während der Weihnachtsfeiertage haben in Meerbusch Kontrollen stattgefunden – und an Silvester, wenn ein Feuerwerksverbot gilt, wird es ebenfalls „definitiv keine Pause“ geben. Arnd Römmler sieht es aber positiv, dass es in Meerbusch keine „Hot Spots“ gebe, an denen sich regelmäßig große Menschenmengen versammeln, um zu feiern.