Meerbusch-Büderich Viel Betrieb auf der Schlittschuhbahn

Büderich · Trotz allem: „Wir sind zufrieden“, sagt Klaus Unterwainig, Veranstalter der Winterwelt, die an diesem Donnerstag zu Ende geht. Allerdings haben die Corona-Einschränkungen Stimmung und gute Zahlen aus den Vorjahren gedrückt.

Am Stand von Wolfgang Michalowicz schaute sich Susanne Altweger den selbstgemachten Schmuck an.

Foto: Anke Kronemeyer

Am 19. November war die Winterwelt – nach einem Jahr Corona-Pause – gestartet: mit 15 Ständen, an denen gebrannte Mandeln, Pizza, Krustenbraten oder wärmende Handschuhe verkauft wurden. Mit dem kleinen Kinderkarussell, der großen Almhütte und natürlich der 300 Quadratmeter großen Eislauffläche, die sich wieder über all die 40 Tage zum Magnet entwickelt hat. „Unsere 220 Schlittschuhpaare waren fast die ganze Zeit ausgeliehen“, bilanziert Rolf Loewe. Ebenso die fünf Pinguine: Denn mit denen können ungeübte Läufer auf dem glatten Untergrund die Balance halten. Aufs Eis wagten sich alle Generationen, so Loewe: „Natürlich viele Kinder und Jugendliche, aber auch viele Ältere hatten ihren Spaß.“

Die Besucher kamen an der Eingangskontrolle nicht vorbei

Zutritt gibt es nur nach Vorzeigen von Impf- und Personalausweis.

Foto: Anke Kronemeyer

Wer die Winterwelt auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz besuchen wollte, kam an der Eingangskontrolle nicht vorbei. Denn es galt die 2G-Regelung, Zutritt nur für Geimpfte und Genesene. Die meisten lobten diese Regelung, aber es gab offenbar auch welche, die sich darüber aufregten und trotzdem Zutritt verlangten. „Die kamen einfach nicht rein“, erzählt Petros Tsellas, der immer ein Auge auf den Betrieb hatte. Eine Geschichte am Rande: Eine Mutter wollte verbotenerweise mit ihrem Kind über eine seitliche Lücke aufs Gelände, wurde dabei aber gesehen und kontrolliert. Ob sie geimpft sei? Nein, antwortete sie. „Dann darfst Du nicht mit drauf“, antwortete das Kind und vergnügte sich ohne Mutter auf dem Eis.

Die Eislaufbahn ist vor allem für die jüngeren Besucher ein beliebter Anziehungspunkt.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Stammgast auf der Winterwelt ist auch Susanne Altweger. Sie hat früher selbst in Büderich gewohnt und kommt immer noch regelmäßig – jetzt aus Neuss – zur Winterwelt. „So gemütlich hier“, meint die Psychologin und Künstlerin und genießt es, ganz entspannt einen Glühwein zu trinken und sich den selbstgemachten Schmuck am Stand vom Qun Hua Zhu und Wolfgang Michalowicz anzusehen. Die beiden sind mit Handschuhen, Mützen, Tüchern und dem Schmuck aus eigener Anfertigung bereits Stamm-Verkäufer bei der Winterwelt, genauso wie Familie Malzkorn mit ihren Reibekuchen oder Patrick Bossel mit Crêpes und Waffeln. So richtig zufrieden war aber keiner der Händler, die meisten sprechen von Umsatzrückgängen in Höhe von 20 bis 30 Prozent, alle sind aber trotzdem froh, wieder auf einem Weihnachtsmarkt zu stehen und zu arbeiten.

Churros-Verkäufer Angel Barba Rolando freut sich auf das nächste Jahr.

Foto: Anke Kronemeyer

In diesem Jahr gab es zum
ersten Mal auch süße Churros

Zum ersten Mal dabei war Angel Barba Rolando, der die spanische Spezialität Churros verkaufte: süßes Spritzgebäck („sogar vegan“), das in Spanien unter anderem nach durchzechter Nacht zum Frühstück genossen wird. Er baut am Donnerstagabend mit einem guten Gefühl seinen kleinen Stand wieder ab. Ihm sei es fast egal, wie hoch die Umsätze seien, er habe so viele neue nette Menschen kennengelernt und habe mit viel Spaß und Freude auf dem Platz gestanden. Nächstes Jahr ist er auf jeden Fall wieder mit dabei.

Normalerweise findet über die gesamte Zeit der Winterwelt ein Programm für Kinder statt. Das musste in diesem Jahr ziemlich abgespeckt werden. Aber ein paar Aktionen – zum Beispiel mit Tattoos für Kinder – fanden doch statt und ernteten viel Anklang. Vorlesestunden soll es dann nächstes Jahr wieder geben. Ebenso wie die Silvesterparty: Auf die hatte Klaus Unterwainig verzichtet, um kein großes Gedränge oder Menschenansammlungen zu verursachen, die sich dann später – trotz aller Kontrollen – als Corona-Hotspot herausstellen könnten.

Auch wenn er als Veranstalter ebenso wie seine Standbetreiber nicht zu 100 Prozent mit den Umsätzen und Besucherzahlen zufrieden war, lief es in Büderich immer noch besser als beim Weihnachtsmarkt in Oberkassel, den der Gastronom („Alter Bahnhof“ Oberkassel, Tonhalle Kaiserswerth) ebenfalls bis kurz vor Weihnachten betrieb. Dort fehlten ihm den ganzen Tag über natürlich die Besucher aus den umliegenden Büros, die jetzt im Homeoffice arbeiteten, sonst aber mal zum Mittagsimbiss oder After-work-Glühwein auf den Markt kamen.

Darum blickt Unterwainig relativ entspannt auf die Winterwelt 2021 zurück und freut sich bereits auf die nächste in 2022: „Auf die Büdericher ist eben Verlass.“