Der Karibus kommt bei Kindern gut an
An fünf Standorten ist die mobile Jugendarbeit der Pfarrei Hildegundis von Meer zu Gast.
Donnerstags steht Julia Lung mit ihrem Karibus in Strümp. Neben der Musikschule im Schatten von St. Franziskus hat sie einen weißen Pavillon aufgebaut und auf einem langen Tisch Bastelutensilien ausgebreitet. Washi-Tape ist im Moment angesagt — damit bekleben die Kinder kleine Pappschachteln, bemalen sie mit ihren Lieblingsfarben. „Es ist sehr interessant, wie unterschiedlich die Interessen in den Ortsteilen sind. Hier basteln sie zum Beispiel total gerne, in Lank wollen die Kinder am liebsten Ballspiele spielen“, sagt Julia Lung.
Sie hat die mobile Jugendarbeit der Pfarrei Hildegundis von Meer im vergangenen Jahr übernommen. Eine herausfordernde Aufgabe, findet die Erziehungswissenschaftlerin. „Es war spannend, das von null aufzubauen.“ Lung ist die einzige hauptamtliche Kraft, ehrenamtliche Studenten unterstützen sie an einigen Standorten.
Weil die Pfarrei in insgesamt fünf Ortsteilen vertreten ist, sollen überall Freizeitangebote gemacht werden. Deshalb hat die Gemeinde den Bus angeschafft. Die Namensidee hatte Lung selbst. „Ich habe mal ein Praktikum in Kenia gemacht. Dort sagt man immer ,Karibu’, das bedeutet willkommen auf Suaheli. Das fand ich immer sehr einladend“, erklärt Lung. Und einladend sollte auch der Karibus werden, deswegen hat sie ihn zusammen mit den Besuchern des Jugendzentrums gestaltet.
Von außen ist der Bus mit großen Klebefolien verziert, innen sorgen bunte Handabdrücke, eine gemütliche Sitzecke und selbst gebastelte kleine Kunstwerke für Gemütlichkeit. An einer Süßigkeiten-Bar können sich die Kinder für kleines Geld eine bunte Tüte zusammenstellen. „So lernen sie, mit Geld umzugehen“, erklärt Lung.
Philip gefällt das besonders gut, er ist zum zweiten Mal im Karibu. „Die Süßigkeiten sind auch ziemlich günstig“, sagt er. Die Zwillinge Jamine und Benjamine sind schon „alte Hasen“, sie kommen wenn möglich jede Woche. „Am besten finde ich das Basteln und die Ausflüge“, sagt die neunjährige Benjamine. „Und unser Maskottchen Karottibu“, ergänzt Jamine, und holt eine Möhre aus Plüsch aus dem Wagen.
Die Schwestern kommen mit dem Roller zum Bus, sie wohnen direkt um die Ecke, so wie viele Karibu-Kinder. Selbstständig zum Jugendzentrum fahren zu können, das gibt ihnen Freiheit. „Besonders in kleineren Orten wie Bösinghoven ist es wichtig, dass den Kindern etwas geboten wird“, sagt Lung. Auch Brettspiele, Bälle und Bewegungsspiele hat sie im Angebot — je nach Wetter sitzen die Kinder lieber drinnen, mal rennen sie um den Bus. Weitere Infos gibt es unter Telefon 02150/3218.