Die Ampel und der Abbiege-Pfeil am Haus Meer sorgen für Irritationen und Ärger
Viele Autofahrer missachten morgens ein Ampelsignal am P & R-Parkplatz am Haus Meer. Sie riskieren dadurch Führerscheinentzug, und es kommt oftmals zu erheblichen Staus.
Früh am Morgen herrscht rund um den Park & Ride-Platz am Haus Meer unter der Woche reger Betrieb. Autos stauen sich vor der Ampel, andere fahren über die Zufahrtsstraße auf den Parkplatz und stellen den Wagen ab. Andere fahren über den Parkplatz und stehen nun vor der Ampel an der Ausfahrt des Platzes. Unklar ist, ob sie nur am Stau vorbeifahren wollen oder jemanden zur Stadtbahn gebracht haben. Jedenfalls haben sie zu dieser Uhrzeit keine legale Möglichkeit, nach rechts Richtung Büderich abzubiegen.
Ein erleuchteter Pfeil weist nach links, nur Busse sind frei. Die Ampel steht auf Rot und bleibt auch rot. Lediglich für die linke Spur wird es grün. Die ungewöhnliche Ampelschaltung hat einen Grund: Als es noch erlaubt war, nach rechts abzubiegen, haben viele Autofahrer die Möglichkeit genutzt, am Stau vorbei über den Parkplatz zu fahren und sich vorne wieder einzureihen. Ein Ärgernis für diejenigen, die geduldig in der Schlange standen. Doch nicht jeder hält sich an das morgendliche Verbotsschild. Wer die Situation beobachtet, sieht immer wieder Rotsünder. Ein Pkw steht bereits in der rechten Spur. Kurz danach schließt ein Lieferwagen auf. Dann kommt ein Bus. Als die linke Spur grün bekommt und dem Bus an der rechten Ampel ein helles Dreieck signalisiert, dass er fahren kann, schert dieser aus und überholt die vor ihm stehenden Pkw, die dort gar nicht stehen dürften. Als er um die Ecke gebogen ist, folgt ihm in kurzem Abstand der erste Pkw. Dann wird links wieder rot. Alles steht.
Ein Pkw mit Anhänger nähert sich und reiht sich rechts ein. Als es links grün wird, weil dort ein Bus wartet, fahren Lieferwagen und der Pkw los — bei Rot. Bei vielen Verkehrsteilnehmern sorgt die Ampelschaltung jedenfalls für eine Menge Unmut. „Es ist wirklich eine Katastrophe“, sagt Busfahrer Rafael Czerwinski. „Ich brauche morgens bis zu sieben Minuten, um wieder vom Parkplatz herunterfahren zu können. Die Verspätung holen wir nie wieder rein.“ Aber niemand würde es offenbar etwas unternehmen, um das Problem an dieser Ecke zu lösen.
Auch im Bau- und Umweltausschuss war das Problem zuletzt Thema. Denn Barbara Neukirchen (Die Grünen) merkte an, dass die Ampelführung am Haus Meer erneut verändert worden sei, wodurch es teilweise zu sehr langen Wartezeiten käme. Der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher erklärte daraufhin: „Straßen.NRW hat im Rahmen von Wartungsarbeiten die Programmierung an den Ampeln geändert. Das Problem ist uns bekannt. Wir haben es dort auch schon angemerkt, aber bislang noch keine Antwort erhalten.“ Bei Straßen.NRW war gestern niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Auch der Polizei sei die Situation bekannt, erklärt Diane Drawe, Pressesprecherin der Polizei im Rhein-Kreis Neuss. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten beobachte und kontrolliere die Polizei die Situation vor Ort, aber die Stelle sei kein Kontroll-Schwerpunkt. Zudem verhielten sich die Bürger ganz anders, wenn ein Polizeiwagen in der Nähe sei. Eigentlich sei nur eine Kontrolle in Zivil sinnvoll. Sie weist aber noch einmal ausdrücklich auf die Konsequenzen hin, die solch ein Verhalten nach sich ziehe, wenn man erwischt wird: 200 Euro Strafe, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot.