Die Stadt will zehn Spielplätze abbauen

Das neue Spielplatzkonzept für Meerbusch liegt vor. Um Kosten zu sparen, sollen einige der 70 Anlagen aufgegeben werden. Dafür ist für einen Großteil eine Sanierung geplant.

Die Stadt will zehn Spielplätze abbauen
Foto: Ulli Dackweiler

70 Spielflächen gibt es in Meerbusch. Geht es nach den Plänen der Stadt, werden viele von ihnen in den nächsten Jahren umgestaltet. Mehrere sollen aber auch teilweise oder vollständig aufgegeben werden. Das ist dem neuen Spielplatzkonzept 2030 zu entnehmen, das jetzt im Jugendhilfeausschuss vorgestellt worden ist.

Für viele der Spielflächen ist eine teils umfangreiche Sanierung geplant. Basis dieser Handlungsvorschläge einer städtischen Arbeitsgemeinschaft ist eine umfangreiche Analyse, für die jeder bestehende Spielplatz nach einem Ampelsystem erfasst wurde. Kriterien waren unter anderem die Größe und Gestaltung der Flächen sowie deren Spielwert. Aber auch städtebauliche und verkehrsräumliche Aspekte wie die Sicherheit vor dem Straßenverkehr flossen in die Bewertung ein.

Insgesamt setzt die Arbeitsgruppe in ihrem Konzept auf Sanierung statt Neubau. „Aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen entsprechend soll in Meerbusch die Aufwertung des Bestands im Mittelpunkt stehen“, sagt Sozialdezernent Frank Maatz auf Anfrage: „Besonders wichtig ist dabei die Ausrichtung der Spielflächen auf alle Altersgruppen.“

Konkret sieht das so aus: In den großen Stadtteilen sollen vier sogenannte Leuchtturmplätze entstehen, also besonders attraktive und generationenübergreifende Spielplätze. Dafür müssten die ausgewählten Plätze — Eisenbrand in Büderich, Rathauspark in Osterath, Eichendorffstraße in Lank-Latum und Am Buschend in Strümp — saniert werden. Eine ähnliche Aufwertung ist für 31 weitere Plätze angedacht. Davon sollen dem Konzeptpapier zufolge knapp die Hälfte renoviert werden, um zeitgemäß zu bleiben. Bei den anderen reichten geringfügige Änderungen wie eine neue Bepflanzung aus.

Daneben ist aber auch geplant, zehn Spielflächen aufzugeben, um Kosten — unter anderem für die Wartung und Pflege der Geräte — einzusparen. Es handelt sich um sieben Spiel- und drei Bolzplätze. Sieben weitere Plätze — zwei in Strümp, einer in Lank-Latum, drei in Osterath und einer in Büderich — sollen zudem zu „Quartiersplätzen“ umgebaut werden. Dort sollen sich alle aus der Nachbarschaft treffen und aufhalten können. Spielgeräte gibt es dann dort nicht mehr.

In den nächsten vier Jahren müsse erst einmal gespart werden, empfiehlt die Arbeitsgruppe. So sollen schon im nächsten Jahr vier Spielplätze abgebaut und zwei umgewandelt werden. Auch 2018 sollen vier Plätze abgebaut und zwei Plätze umgewandelt werden. Dadurch würden wiederum Kosten gespart, die dann für Modernisierung und Aufwertung der anderen Flächen eingesetzt werden. Bis 2020 sollen laut Empfehlung zehn Plätze saniert und aufgewertet werden, die weiteren bis 2030 folgen. Vier eigentlich geplante neue Plätze wurden zudem gestrichen. Auch dort sollen stattdessen bestehende Spielflächen verbessert werden.

Wann das Konzept in die Tat umgesetzt werden kann, ist noch unklar. „Das Konzeptpapier ist so umfangreich, dass die Ratsfraktionen es zuerst intern debattieren müssen“, so Maatz. Erst wenn die Ratsmitglieder die Empfehlungen annehmen und konkrete Arbeiten beschließen, können die Kosten realistisch eingeschätzt werden. Dies sei aber wohl erst für 2017 zu erwarten.

In einer Serie stellen wir in den nächsten Wochen die Konzepte für die Meerbuscher Stadtteile detailliert vor.