Dienstag wird in Meerbusch gestreikt
Verwaltung und Verkehr sind von den Maßnahmen betroffen.
Die Gewerkschaften machen ernst und rufen zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst auf. Wer in Meerbusch normalerweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, muss sich heute auf massive Behinderungen im Linienplan der Rheinbahn einstellen. Lediglich die Linien SB51 und 831 sollen im gewohnten Takt fahren. „Alle anderen Linien werden definitiv nicht fahren können“, sagt eine Rheinbahnsprecherin. Und bei den zwei Strecken, die bedient werden, gebe es ebenfalls keine Gewissheit. „Wir wissen nicht, ob die Streikenden zum Beispiel die Ausfahrten blockieren“, sagt die Sprecherin. Der Streik soll um 3 Uhr morgens beginnen und 24 Stunden andauern. „Wir gehen davon aus, dass am Mittwoch zum Berufsverkehr alles wieder einigermaßen normal läuft“, heißt es bei der Rheinbahn.
Nicht nur der ÖPNV ist in dieser Woche von Streiks betroffen, auch in der Meerbuscher Verwaltung legen Mitarbeiter am Mittwoch ihre Arbeit nieder, wie Michael Marschall, Ortsverbandsvorsitzender der Gewerkschaft Komba, ankündigt. „Es streiken Mitarbeiter in allen Bereichen“, sagt Marschall. „Vom Betriebshof bis zur Kita.“
Auf komplett geschlossene Abteilungen oder Kindertagesstätten werden sich die Bürger zumindest in dieser Woche aber nicht einstellen müssen, wie Marschall sagt. „50 Mitarbeiter werden ihre Arbeit niederlegen, davon 25 aus dem Kita-Bereich“, sagt er. Nach Informationen der Stadtverwaltung werden fünf von neun städtischen Kitas teilweise, jedoch in unterschiedlichem Ausmaß bestreikt.
Die betroffenen Eltern wurden am vergangenen Freitag von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage schriftlich informiert. Fehlendes Personal in den am Streik teilnehmenden Häusern soll zum Teil durch Kolleginnen aus nicht beteiligten Einrichtungen ersetzt werden. Wer keine anderweitige Möglichkeit hat, ein Kind an diesem Tag betreuen zu lassen, kann sich mit den jeweiligen Kita-Leiterinnen oder mit dem Jugendamt in Verbindung setzen. Schon im vergangenen Jahr waren Eltern die Leidtragenden, als Streiks bei den Erzieherinnen wochenlang für geschlossene Einrichtungen sorgten.
Die Gewerkschaften fordern unter anderem sechs Prozent mehr Lohn, für Auszubildende 100 Euro mehr im Monat und 30 Urlaubstage im Jahr sowie unbefristete Übernahme nach der Ausbildung.