Tanja Nottebaum stellt Hundeleinen aus Segeltau her
Per Zufall kam die Immobilienmaklerin auf die innovative Geschäftsidee.
Der Sheltie-Rüde Clooney trägt heute ein rotes Halsband. Schließlich war eine Freundin mit ihm unterwegs. Wäre Tanja Nottebaum mit ihm spazieren gegangen, wäre die Wahl vermutlich auf das grau-türkisfarbene Halsband gefallen. Dazu passend ist natürlich jeweils auch die Leine. Clooneys „Garderobe“ war nicht immer so reich bestückt. „Wenn ich ehrlich bin, hatten wir vorher nur eine einzige Leine. Alles andere fand ich überflüssig.“
Vorher — das war bis zum Oktober vergangenen Jahres. Da war Tanja Nottebaum durch Zufall auf die Idee ihres heutigen Start-up Unternehmens gestoßen. Sie war mit ihrem Hund am Rhein unterwegs, hatte jedoch die Leine vergessen. Zufälligerweise hatte sie ein altes Stück Segeltau im Kofferraum und das kurzerhand zur Leine umfunktioniert. Sie stellte fest, dass das Stück Tau angenehm in der Hand lag und auch alle Badegänge des Hundes ohne Probleme überstanden hat. Sie fand heraus, dass es Segeltaue in unterschiedlichsten Farben und Stärken gab. Bei ihrer Großmutter, die früher gesegelt ist, informierte sie sich über Segelknoten. Nach einiger Tüftelei war sie schließlich fertig: Clooneys erste „Tau Stil“-Leine und mit ihr, die Idee für die Hundeleinen-Manufaktur. Kurzerhand richtete die Immobilienmaklerin eine Website und ein Instagram-Profil ein und konnte es selbst kaum glauben, als nach kurzer Zeit erste Bestellungen eingingen.
Heute sind es zwischen fünf und zehn Sets, die Tanja Nottebaum pro Woche anfertigt und teilweise sogar bis nach Südafrika verschickt. Alles in Handarbeit und alles alleine. „Mein Anspruch an mich selbst war von vorneherein hoch. Wenn ich es machen wollte, sollte es perfekt werden.“
Der Kunde kann auf der Website zwischen neun Grundfarben wählen. Zusätzliche Highlights werden in 17 Farben angeboten. Auch bei den Modellen kann der Kunde zwischen verschiedenen Funktionsfähigkeiten entscheiden. Die Qualität der verwendeten Produkte und die zusätzliche Personalisierbarkeit haben natürlich auch ihren Preis. Zwischen 39 und 49 Euro kostet ein Halsband, Leinen gibt es ab dem Preis von 49 Euro.
Besonders beeindruckt ist Tanja Nottebaum von dem Feedback ihrer Kunden. So kommt es nicht selten vor, dass sie Dankesbriefe mit Fotos bekommt. Von ihrer Tätigkeit als Immobilienmaklerin sei sie so etwas nicht gewohnt. „Da muss man regelrecht um Bewertungen betteln. Rückmeldungen wie diese, motivieren natürlich, wenn man am Wochenende mal wieder die ein oder andere Extraschicht schiebt.“ Von „Tau Stil“ leben kann die Meerbuscherin derzeit noch nicht, aber das sei auch gar nicht ihr Ziel. Sie will weiterhin als Immobilienmaklerin arbeiten und schauen, was die Zukunft mit sich bringt. Genug Ideen hat sie jedenfalls.