Düsseldorf will mehr Flüge
Infoveranstaltung über die geplante Erweiterung der Kapazität.
Meerbusch. Der Protest ist einhellig: Meerbuscher Bürger, Parteien, Verwaltungsspitze und allen voran die Initiative Bürger gegen Fluglärm (BgF) ziehen gegen die Pläne des Flughafens zu Felde, die Kapazität des Betriebs auszuweiten. Im Frühsommer 2014 soll der Antrag im Verkehrsministerium in Düsseldorf eingereicht werden.
Gewollt ist nicht nur eine Erhöhung möglicher Starts und Landungen von 45 auf bis zu 60 pro Stunde, sondern auch eine neue Berechnungsgrundlage: Der Angerlandvergleich definiert die Nordbahn als Ersatzbahn. In Spitzenzeiten darf bis zu 50 Prozent des Flugbetriebs darüber abgewickelt werden — „eine großzüge Interpretation des Begriffs“, wie Bürgermeister Spindler zuletzt in einer Infoveranstaltung anmerkte.
Zurzeit muss der Flughafen diesen Bedarf wöchentlich anmelden, künftig will er Meldungen im Jahresrhythmus machen. Spindlers Kommentar im Meerbuscher Rat: „Dann wird auch die Begrenzung auf eine 50-prozentige Nutzung aufs Jahr gerechnet, und es gehört nicht viel Fantasie dazu, um zu sagen, wann die zweite Bahn mehr genutzt wird.“
Gerade in den verkehrsreichsten sechs Monaten zwischen Mai und Oktober, wenn viele Menschen sich draußen aufhielten, würde die Belastung deutlich stärker, fürchtete er.
Das sieht Christoph Lange, Vorsitzender der Bürger gegen Fluglärm (BgF), nicht anders. Er will mit allen Kräften gegen die Kapazitätsausweitung kämpfen. Von ihr verspricht sich der Flughafen mehr Flexibilität in der Planung. „Flexibilität, wofür?“, fragt Lange. Naturkatastrophen oder ähnliches ließen auch jetzt schon eine flexible Abwicklung des Betriebs zu.
Menschen zu aktivem Protest zu motivieren, sei nicht einfach, bedauert Lange. Allein die Länge eines Planfeststellungsverfahrens, an dessen Ende die Kapazitätserweiterung stehen könnte, ermüde und lasse Protest erlahmen. Dabei sei es doch wichtig, Flagge zu zeigen:
„Wir müssen ein deutliches Signal senden, nicht nur an den Flughafen, sondern wichtiger noch an die Landespolitik.“ Entsprechend hofft Lange, dass viele heute, 18.30 Uhr, den Weg zur Maria-Montessori-Gesamschule am Weißenberger Weg finden.