Edeka am Deutschen Eck schließt am Samstag um 18 Uhr endgültig

Familie Nettersheim öffnet im Dezember den neuen Markt in Osterath.

Edeka am Deutschen Eck schließt am Samstag um 18 Uhr endgültig
Foto: Dackweiler

Daniela und Wolfgang Eich sprechen aus, was wohl alle denken: „Wir mögen gar nicht an Samstag denken. Da müssen wir bestimmt heulen. Es fällt uns echt schwer, den Supermarkt zu schließen“, sagen die beiden, die seit elf Jahren Marktleiter und Kassenaufsicht bei Edeka am Deutschen Eck sind. Aber: Der Countdown läuft. Familie Nettersheim mit Uwe und Gabriele sowie ihrer Tochter Nina hat den Mietvertrag zum Jahresende gekündigt. Damit endet ihre elfjährige Zeit an dieser Stelle. Eine neue beginnt. Die Familie eröffnet am 1. Dezember einen neuen Edeka-Supermarkt auf dem Ostara-Gelände. Das Geschäft an der Lortzingstraße in Büderich bleibt bestehen — und spielt bei der Schließung am Deutschen Eck eine entscheidende Rolle.

Denn das gesamte Warensortiment mit rund 30 000 Produkten wird in der nächsten Woche in drei Etappen dorthin gefahren und dann dort verkauft. Schon jetzt weisen die meisten Regale viele Lücken auf. „Wir bestellen auch nur noch die nötigsten Dinge“ sagt Uwe Nettersheim. Konserven, Waschpulver oder Tiefkühlprodukte zum Beispiel. Also alles Dinge, die sich länger halten und an der Lortzingstraße weiter verkauft können. Und die frischen Sachen wie Milchprodukte, Obst und Gemüse werden natürlich bis zum letzten Tag bestellt und geliefert. In den Markt am Deutschen Eck mit seinen 11 000 Quadratmeter kamen bislang täglich 1800 Kunden.

Heute ist der Markt noch normal von 7 bis 21 Uhr geöffnet, morgen nur noch bis 18 Uhr. Grund: Der Zeitungsverkäufer zieht an die Oststraße und muss um 18 Uhr damit beginnen, sein Sortiment auszuräumen, damit er direkt am Montag am neuen Standort beginnen kann. Darum müssen auch die Edeka-Kunden den Markt um 18 Uhr verlassen. Und dann knallen die Korken — und fließen die Tränen: Familie Nettersheim feiert mit allen Mitarbeitern — auch den ehemaligen — ein Abschiedsfest. Uwe Nettersheim hält eine Rede und weiß schon jetzt: „Da werden die Tränen fließen.“

Vor dem Neuanfang auf dem Ostara-Gelände muss aber erst einmal der alte Markt ausgeräumt werden. Mindestens drei Tage lang werden die Lebensmittel nach einem festen Plan mit 100 Rollbehältern an der Düsseldorfer Straße eingepackt und zur Lortzingstraße gefahren. Danach fährt der Entsorger vor und nimmt alle Regale, Tresen und Tiefkühltruhen mit. Denn die sind nicht weiterzuverwenden, weil sie in die Jahre gekommen sind.

Das Inventar stammt noch vom Vorbesitzer, der den Markt 1997 eröffnet hatte. Am 14. November muss der Markt am Deutschen Eck übergeben werden. Wer dort Nachfolger wird, steht noch nicht fest. Zuletzt war ein Netto-Discounter im Gespräch, unterschrieben ist aber wohl noch nichts.