Ehrenamtler verschaffen Angehörigen von Demenzkranken Freiräume
Bürgerstiftung Wir für Meerbusch und Alzheimer-Gesellschaft Neuss gründen Helferkreis.
Meerbusch. Einen Menschen mit Demenz im Alltag zu begleiten ist für Angehörige eine schwere Aufgabe. Vieles verändert sich. Der Angehörige muss sich auf den Erkrankten einstellen — eine Herausforderung.
Durch das Fortschreiten der Erkrankung ist die Gestaltung der Zeit nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen immer seltener möglich. Eine frühzeitige Entlastung und Unterstützung der Angehörigen ist von großer Bedeutung. Vor diesem Hintergrund hat die Bürgerstiftung Wir für Meerbusch mit der Alzheimer Gesellschaft Kreis Neuss Anfang des vergangenen Jahres das Projekt Entlastung von Familien mit Demenzerkrankten in Meerbusch auf den Weg gebracht. Finanziell unterstützt wurde die Umsetzung durch RWE Deutschland und die Sparkasse Neuss.
Den Auftakt des Projektes bildeten zwei Vortragsveranstaltungen für betroffene Angehörige und andere am Thema oder Projekt interessierte Personen. Erste Freiwillige wurden gefunden, und kurz darauf konnte die erste Schulung der Ehrenamtler beginnen, die sich am Ende der Betreuung von Demenzkranken im häuslichen Umfeld gewachsen fühlten.
In zwei Schulungen zu je 30 Unterrichtsstunden wurden neun ehrenamtliche Helfer auf ihren Einsatz in den Familien vorbereitet. Die meisten sind bereits in den Familien angekommen.
Anfängliche Skepsis und Zweifel an dem Konzept werden meist schnell überwunden. Der erste Besuch in der Familie wird jeweils von einer Mitarbeiterin des Beratungsbüros der Alzheimer Gesellschaft organisiert und begleitet. Sie sorgt dafür, dass alle Formalitäten, wie beispielsweise die Abrechnung der Aufwandsentschädigung, geklärt werden. Die Aufwandsentschädigungen — 7,50 Euro pro Stunde — werden über die zusätzlichen Betreuungsleistungen der Pflegeversicherung finanziert. Somit können rund 25 Betreuungsstunden im Monat genutzt werden, ohne dass den Familien Kosten entstehen. Red