Ein Mann der alten Werte
Konrad Mönter ist „Unternehmer des Jahres“.
Osterath. Ein wenig ergriffen wirkte Konrad Mönter schon, als er am Mittwochabend von der MIT (Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung) zum Meerbuscher Unternehmer des Jahres gekürt wurde — was wohl vor allem auf sein ebenso langes wie erfolgreiches Wirken in Osterath zurückzuführen ist.
Das Buch- und Kunstkabinett gründete Konrad Mönter 1983. In einer ehemaligen denkmalgeschützten Mühle fand er das perfekte Ambiente. 1988 wurden die beiden umstehenden Häuser in das Geschäft integriert, um Platz für Veranstaltungen zu schaffen.
In seinem Haus finden sich beeindruckende Gegenstände — wie etwa ein Original-Holzschnitt von der Vertreibung aus dem Paradies aus dem Jahre 1493 oder die 52-bändige Erstausgabe des Mayerschen Lexikons, entstanden zwischen 1840 und 1855.
Sein Buch- und Kunstkabinett wurde in den vergangenen Jahren von vielen bekannten Persönlichkeiten besucht. So begeisterte Peter Lustig etliche Meerbuscher Kinder, Paul Spiegel, damaliger Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, hielt eine Lesung.
Die MIT zeichnete zum vierten Mal den Meerbuscher Unternehmer des Jahres aus. Warum die Wahl 2011 auf Mönter fiel, begründete der Vorsitzende Daniel Meffert: „Konrad Mönter ist ein Unternehmer mit Vorbild-Charakter.“
Er sei Mitbegründer des Osterather Werbe- und Interessenrings und engagiere sich schon lange für den Einzelhandel im Ort. Durch das Buch- und Kunstkabinett sei Meerbusch in den vergangenen 30 Jahren als Standort für Kunst und Kultur überregional bekanntgeworden.
Im Haus von Mönter, so erfolgreich hier auch gearbeitet werde, würden immer noch die alten Werte gelten. „Hier steht der Mensch im Vordergrund. Und er wird gut beraten“, sagte Meffert. Mönter schaue auf den langfristigen Erfolg: „Erfolgreiche Kundenbindung zahlt sich schließlich für jedes Unternehmen aus.“
Auch Konrad Mönter äußerte sich in einer kleinen Dankesrede. Der 79-Jährige schlug jedoch kritische Töne an, als es um die Zukunft des gedruckten Wortes ging, die vom E-Book bedroht scheine. „Wollen Menschen für Stunden in eine andere Welt eintauchen oder einfach nur binnen Sekunden informiert werden?“, fragte Konrad Mönter.
An seinem Lebenswerk wolle er jedenfalls wergen einiger technischer Neuerungen nichts ändern. „Wir werden weiterhin eine Literaturhandlung bleiben.“