Einzelhändler wollen keine Parkgebühren
Es wird ein negativer Effekt für die Gewerbeansiedlungen erwartet.
Der Rheinische Einzelhandels- und Dienstleistungsverband hat sich in einem Schreiben an Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) und die Mitglieder des Stadtrates gegen die Einführung von Parkgebühren ausgesprochen und um einen „persönlichen Austausch“ zum Thema gebeten.
„Nach unserer Einschätzung würde dieser Schritt negative Effekte auf die Handels- und Standortattraktivität der Stadt haben“, schreibt Jan Kaiser, Regionalreferent des Verbandes.
Nach einer Anfrage der schwarz-grünen Ratsmehrheit hatte die Stadtverwaltung in der vergangenen Woche mehrere Varianten für ein Parkraumbewirtschaftungskonzept vorgestellt. Nun muss die Politik entscheiden, ob sie Parkgebühren in Meerbusch einführen möchte. Zurzeit ist das zeitlich befristete Parken in Meerbusch gratis.
„Bei einer Einführung von Parkgebühren in Meerbusch droht aus unserer Sicht eine Verringerung der Verweilqualität und Verweildauer der potenziellen Kunden und Stadtbesucher“, schreibt Kaiser. „In Folge käme es zu einer Umverteilung von Kaufkraft hin zu Gebieten mit kostenlosen Parkmöglichkeiten oder zu benachbarten Städten.“
Längerfristig könne sich der Attraktivitätsverlust auch negativ auf potenzielle Gewerbeansiedlungen auswirken, warnt der Einzelhandelsverband. Insbesondere mit Blick auf die aktuellen demografischen Entwicklungen und den digitalen Wandel fördere eine belebte und attraktive Innenstadt eine bessere Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben und Kaufentscheidungen im stationären Handel vor Ort. Kaiser erklärt: „Parkgebühren verstärken die Tendenz zum digitalen Einkauf.“ mrö