Landen bald Helikopter am Hotel?

Das „Rheinhotel Vier Jahreszeiten“ denkt über den Bau eines Hubschrauberlandeplatzes nach.

Foto: Ulli Dackweiler

Das „Rheinhotel Vier Jahreszeiten“ mit seinem neuen Direktor Jürgen Pütter stellt sich für seine Zukunft auf. „Wir entwickeln zurzeit zahlreiche Ideen, wie wir unser Hotel noch einzigartiger machen können“, sagt Pütter. Das Vier-Sterne-Haus mit 72 Zimmern und 50 Mitarbeitern in Langst-Kierst soll für Gäste attraktiver werden, um sich so gegen die mächtige Konkurrenz aus Düsseldorf zu behaupten. Eine Idee: ein Hubschrauberlandeplatz auf der großen Wiese zwischen Hotel und Rheindeich.

„Bereits heute ermöglicht unser Gelände nach der Regelung für Hubschrauberaußenlandungen 48 Starts und Landungen pro Jahr“, erklärt Hotel-Inhaber Ulrich Gerstner. Zwei bis drei Anfragen gebe es pro Jahr von Gästen, ob sie dort mit dem Helikopter landen könnten, berichtet Hoteldirektor Pütter. „Solche Anfragen würden wir gern professioneller bearbeiten.“

Das Gelände ist Vogelschutzgebiet. „Gerade weil ich an Lärm- und Naturschutz denke, habe ich mit dem Gedanken gespielt, einen Windsack aufzustellen und die An- und Abflugroute vorzugeben“, erläutert Hotelinhaber Gerstner. Dies aber sei nur bei einem genehmigten Landeplatz erlaubt, für den das Hotel entsprechende Auflagen erfüllen muss. Ein Gespräch vor Ort mit der Bezirksregierung Düsseldorf als Genehmigungsbehörde habe ergeben, dass die Idee nicht aussichtslos sei. Einen entsprechenden Antrag hat das Hotel bislang nicht eingereicht. „Die Idee ist nicht vom Tisch, aber es ist auch nicht so, dass wir jetzt nächste Woche ein ,H’ in den Rasen mähen“, sagte Pütter. Er betonte, es gehe um deutlich weniger Flugbewegungen als derzeit ohnehin erlaubt sind. Sollten die Pläne konkreter werden, würden die Anwohner frühzeitig informiert. „Wir werden nicht für einen Hubschrauberlandeplatz unseren guten Ruf im Ort aufs Spiel setzen“, so Pütter. „Allerdings: Bislang hat sich kein Anwohner jenseits des Deichs mit Bedenken gemeldet.“

Hajo Schäfer, Betreiber der Rheinfähre, findet die Idee des Rheinhotels prima: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier mit gelegentlichen Helistarts Probleme geben sollte.“

Die Meerbuscher Stadtverwaltung steht einem möglichen Hubschrauber-Landeplatz kritisch gegenüber. „Wir sind nicht die Genehmigungsbehörde“, betonte Meerbuschs Stadtplanerin Kirsten Steffens. „Aber im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens würden wir als Stadt eine Stellungnahme abgeben. Gutachten müssten nachweisen, dass es nicht zu negativen Auswirkungen auf die Umwelt kommt.“

Neben dem Hubschrauber-Landeplatz prüft das Hotel aktuell andere Ideen — vom Minigolfplatz über einen eigenen Fähranleger bis hin zu einer Driving Range. Eine Ladestation für E-Autos ist bereits bestellt. Nächstes Jahr will Pütter das Ausflugslokal „Langster Fährhaus“, das ebenfalls zu dem Hotel-Komplex gehört, wiedereröffnen. Derzeit werde ein Konzept erarbeitet, 2016 soll renoviert werden.