Fettnäpke-Sitzungen begeistern Osterather Narren

Fettnäpke-Sitzungen begeistern Osterather Narren.

Fettnäpke-Sitzungen begeistern Osterather Narren
Foto: Ingel

Osterath. „Ich vertrete die Präsidentin Michaela Bommers, die ist nicht da“, sagte Willi Bützer als offensichtlich nervöser Ersatzmoderator dem verdutzten Publikum, „die repariert wahrscheinlich die Toilette“. Was die Osterather mit schallendem Gelächter quittierten, war Situationskomik, denn noch kurz vor den beiden Sitzungen der KG Fettnäpke war nicht sicher, ob die Urinale der Nussschale rechtzeitig repariert werden würden. Die Jecken hatten aber Glück. Am Donnerstag — der Aufbau im Sitzungssaal war schon fast abgeschlossen — lief auch das Wasser wieder einwandfrei ab, so dass am Wochenende zweimal je 150 närrische Kapitäne, Wüstendamen und Edelleute das bunte Programm unbeschwert genießen konnten.

Für das kurzzeitige Verschwinden von Michaela Bommers gab es dann auch eine einfache Erklärung, denn die stand nach Bützers Moderation zusammen mit Petra Reinders und Edith Müller als „Drei Tenöre“ selbst auf der Bühne. Mit schwarzem Frack, Zylinder und weißem Schal lieferte das Trio per Playback mit „Dich gibt’s nur einmal für mich“ eine ergreifende Hommage. Die ausgeprägte Gestik und Mimik ließen das Liebeslied zum Lacherfolg werden, wobei fest am Boden fixierte Schuhe dafür sorgten, dass die „Tenöre“ auch in bedenklicher Schräglage immer noch textsicher agieren konnten.

Das Märchen Aschenputtel erfuhr im Osterather Karneval ebenfalls eine neue Interpretation. Hier waren es die jüngeren Fettnäpkes, die mit viel Herzblut einen karnevalistischen Knaller zündeten. Die bekannte Story wurde aufgefrischt, indem die weibliche Hauptrolle mit Werner Bischof (Aschenputtel) und die des Prinzen mit seiner Schwester Marion besetzt wurde. Als ortsbekannte Jecken lieferten auch diese Originale eine wichtige Prise Humor zum Stück.

Aber auch der ahnungslose Besucher wurde von Martin Oellers ungeniert in die Büttenrede eingebunden. Als „Mähtes op jück“ lieferte er nicht nur seine Sicht aufs Leben, sondern stellte am Beispiel von „Werner“, der sich sicher wähnend in der ersten Reihe saß, die Tücke eines durch Warten bestimmten Abends dar. Der größte Brüller war aber die Aufforderung: „Stellen Sie sich mal vor, der Werner hat gekocht . . .“ Der Rest des Satzes ging unter im Lachen und Jubel des Saales. Man kennt sich eben auf den Sitzungen der KG Fettnäpke.