Grundschulverbund in Osterath: Ein Konsens ist nicht in Sicht

Ein Grundschulverbund in Osterath wäre eine Chance, die Hauptschule als Standort ideal. Doch der Arbeitskreis wird sich nicht einig.

Grundschulverbund in Osterath: Ein Konsens ist nicht in Sicht
Foto: Ingel

Osterath. Für den Grundschulkonflikt in Osterath ist keine Lösung in Sicht. Auch die Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Verwaltung, den Leitern der drei Schulen, Vorsitzenden der Schulpflegschaft sowie dem Schulrat ging ohne konkretes Ergebnis auseinander, wie Schuldezernentin Angelika Mielke-Westerlage im Schulausschuss berichtete.

Fakt ist: Die rückläufigen Schülerzahlen in Osterath lassen ein Fortbestehen von drei Grundschulen nicht zu.

Zwar sei die Chance eines von der Verwaltung präferierten Grundschulverbundes — vorzugsweise mit katholischer Barbara-Gerretz- und Erwin-Heerich-Grundschule — von allen Beteiligten erkannt worden, erklärte Mielke. Wer in diesem Konstrukt dann aber Hauptstandort und wer Dependance werden soll, darüber gingen die Meinungen auseinander. Gleich acht Alternativen wurden in dem Arbeitskreis erörtert, keine fand eine Mehrheit.

Einigkeit habe darüber geherrscht, dass die frei werdende Hauptschule ideale Bedingungen für einen solchen, neu zu gründenden Grundschulverbund biete — zumal dann die notwendigen Sanierungskosten für die Barbara-Gerretz-Grundschule von über einer Million Euro entfielen.

Allerdings: Erst, wenn die Arbeiten im gegenüberliegenden Baugebiet Ostara begonnen haben — Mielke geht inzwischen von März aus — und die Erschließung geklärt sei, könne man das Thema Schulwegsicherung konkret in Angriff nehmen, so die Beigeordnete.

Die Ausschussmitglieder aller Parteien drückten im Anschluss ihre große Enttäuschung über das Ergebnis aus. Nicht das Interesse der Eltern, sondern das der Kinder sollte doch eigentlich im Vordergrund stehen, kritisierte Petra Schoppe (CDU). Auch Ilse Niederdellmann (SPD) meinte: „Das ist hier kein Wunschkonzert.“ Sei in absehbarer Zukunft keine Annäherung erkennbar, müsse der Rat eben eine Entscheidung fällen, so Mielke.

Bevor aber überhaupt Fakten geschaffen werden, müsse zunächst die Abwicklung der auslaufenden Hauptschule — insbesondere die Versorgung mit Lehrkräften — abschließend geklärt sein, berichtete die Schuldezernentin.

Aktuell gebe es noch sieben Klassen mit 164 Schülern, bereits im kommenden Schuljahr werden es dann nur noch fünf Klassen und 2015/16 lediglich drei Klassen sein. „Spätestens dann droht uns in Osterath eine Geisterschule“, sagte die Dezernentin.

Das soll unbedingt vermieden werden, so dass spätestens ab dem Schuljahr 2015/16 die Realschule oder das Meerbusch-Gymnasium als Ausweichmöglichkeit genutzt werden sollen und die Hauptschule dann theoretisch schon frei für eine neue Grundschule wäre.