Meerbusch Film befasst sich mit dem „Kampf um Meerbusch“

Meerbusch · 30-Minuten-Dokumentation zum 50. Geburtstag der Stadt ist ab sofort abrufbar.

. (Red) Vor einem Jahr liefen die Vorbereitungen und Planungen für das 50. Stadtjubiläum im Meerbuscher Rathaus auf Hochtouren. Ein Jahr später ist der Geburtstagsstimmung Ernüchterung gewichen. Wegen der immer rasanteren Ausbreitung des Coronavirus war schnell klar, dass der Großteil der Feierlichkeiten abgesagt werden muss. „Ich war mir aber mit meinem Referat für Öffentlichkeitsarbeit einig, dass wir den Meerbuschern zumindest etwas zum Jubiläum bieten müssen“, sagt Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage und ergänzt: „Meine Mitarbeiter sind im Archiv des WDR fündig geworden und haben eine tolle Dokumentation zusammengestellt“.

Mehr als 30 historische Fernsehbeiträge des Westdeutschen Rundfunks in Köln beschäftigten sich tatsächlich mit den Anfangsjahren der noch jungen Stadt Meerbusch. „Wir haben dann eine Vorauswahl getroffen und das Material im Archivhaus des WDR gesichtet“, berichtet David Burkhardt aus dem Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt, der selbst viele Jahre für verschiedene TV-Sender gearbeitet und die einzelnen Beiträge zusammengeschnitten hat. „Besonders interessant war dabei ein Portrait, das wenige Monate nach der Stadtgründung entstanden war“, erzählt Stadtsprecher Michael Gorgs. Denn mit der Gründung Meerbuschs am 1. Januar 1970 stellte der Gesetzgeber auch Forderungen an die junge Kommune, die als Entlastungsstadt für den Großraum Düsseldorfs vorgesehen war. Ein Stadtzentrum zwischen Büderich, Strümp und Osterath war eine davon. Bis zur Jahrtausendwende sollte die Einwohnerzahl Meerbuschs auf 90 000 ansteigen. „Ich bin froh, dass sich Meerbusch als eine selbstbewusste, attraktive Stadt vor den Toren der Landeshauptstadt entwickelt, und ihren ländlich geprägten Charakter behalten hat. Gleichwohl wurde die Daseinsberechtigung von den umliegenden Großstädten und dem Land Nordrhein-Westfalen bei landesweiten Gebietsreformen früh wieder in Frage gestellt“, so Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage.

Bürger, Politik und Verwaltung haben damals an einem Strang gezogen und sich gemeinsam für ihre Stadt eingesetzt. Mehrmals musste sich der Landtag mit der Auflösung Meerbuschs auseinandersetzen. Erst am 20. Mai 1976 stimmte der Landtag, mit gerade einmal zwei Stimmen Unterschied, für den Fortbestand der Stadt. Auch diese historische Szene ist in dem knapp 30-minütigen Film dokumentiert, der ab sofort auf der Internetseite der Stadt Meerbusch abrufbar ist.