Meerbusch Meerbuscher erfüllen sich Camper-Traum
Lank-Latum. · Das Paar aus Lank-Latum wurde für die Serie „Wir werden Camper“ begleitet. Rüdiger Erbslöh hatte sich auf einen Aufruf der Filmagentur gemeldet.
Oma und Opa im Fernsehen? Das konnten die drei- und vierjährigen Enkel von Petra und Rüdiger Erbslöh nicht so richtig einordnen. Aber auch die Protagonisten der dritten Folge der WDR-Serie „Wir werden Camper – Familie Erbslöh aus Meerbusch“ sind überrascht: „Unsere Stimmen nehmen wir live ganz anders wahr.“ Überhaupt sind der TV-Dreh selbst und die Geschichte dazu etwas ganz Besonderes. „Es war eine sehr schöne Zeit mit tollen Menschen und vielen Erlebnissen,“ loben Petra und Rüdiger Erbslöh die Zusammenarbeit mit dem Kamera-Team.
Dabei stand eigentlich von Beginn an ein Wohnmobil als Hauptdarsteller fest. Die Diskussion über eine entsprechende Anschaffung wurde im Lank-Latumer Zuhause der fast 63- und 64-Jährigen schon seit längerer Zeit geführt. Der Ehemann war Feuer und Flamme, sie dagegen eher skeptisch. Das alles wird in der Serien-Folge von „Wir werden Camper“ nachträglich erzählt. Dazu gehört auch, dass Rüdiger seine Petra überzeugen konnte, dass sie gemeinsam an zwei Tagen im September 2019 rund 16 Stunden auf der Suche nach einem passenden Mobil auf der Messe Caravan Salon waren und dort schließlich einen Kaufvertrag unterschrieben. Erst danach entdeckte Rüdiger Erbslöh – „Niederrheiner durch und durch“, im Heimatkreis Lank aktiv, ehemaliger Handball-Jugendwart beim TuS TD 07 Lank und 2009 Mitgründer der Schützenkompanie „Preußische Garde“ – auf einem Social Media-Kanal die Suche der Produktionsfirma Sagamedia nach einem Rentner mit Wohnmobil: „Ich habe mich als ‚alter Sack mit Wohnmobil‘ beworben.“
Ehefrau Petra – sie war viele Jahre an der Rezeption der Therapieklinik in Osterath tätig – wusste davon nichts. Aber bald schon kam ein Kameramann für ein Casting nach Lank und führte mit dem Ehepaar ein zweistündiges Interview. Der Zusammenschnitt hat den TV-Leuten offenbar gefallen: „Und als der Termin kam, an dem wir unser fabrikneues Mobil im Saarland abholen konnten, bekamen wir für die Hinfahrt einen Leihwagen gestellt und wurden von der Agentur-Chefin Iris Bettray sowie einem Kamera-Team begleitet. „Das war schon während der Corona-Zeit und alles genau vorgeschrieben“, erinnert sich Petra Erbslöh.
Sie hat die insgesamt 35 Stunden Drehzeit – daraus wurden knapp 45 Minuten zusammengeschnitten – ohne jede Schminke durchgezogen: „Ich hatte auch bequeme Kleidung an und kein schickes Kleid. Campen ist doch Freizeitvergnügen.“ Und Rüdiger Erbslöh betont: „Es gab kein Drehbuch. Wir konnten so sprechen und uns bewegen, wie wir es immer tun.“ Auf Wunsch der TV-Neulinge gab’s dann vom Kameramann mal den einen oder anderen Tipp. Dass die Lanker so gut zurecht kamen, liegt auch an einem gemeinsamen Hobby: Sie gehören dem Verein „Der Kaiser kommt“ an, stellen die Zeit ab 1870 dar und reisen mit der Gruppe in passenden Kostümen – selbst genäht von Petra – durch ganz Deutschland.
Aber auch mit dem TV-Team waren sie unterwegs, bei Freunden auf einem Bauernhof in Niedersachsen und in Lüneburg. „Mit dem großen Wagen für den Dreh durch die enge Altstadt dort zu fahren, war ziemlich anstrengend“, erinnert sich Rüdiger Erbslöh. Dass alle ihren Auftritt lobten und die immer fröhlichen Protagonisten so gut rüberkamen, freut sie.