Fotos vom Meerbuscher Profi Zum Muttertag ein Fotoshooting

Meerbusch · Porträts von Kindern und Familien sind nicht nur am Muttertag beliebt. Fotografen verraten, was für schöne Motive wichtig ist.

Sandra Sperlinger (l.) beim Foto-Shooting für ein Muttertagsbild mit der neunjährigen Viola und ihrer Mutter Verena.

Foto: RP/Margit Leuchtenberg

Viola ist schon ganz unruhig. Sie rutscht auf ihrem Stuhl herum und möchte gerne, dass es bald losgeht. Gemeinsam ist sie mit ihrer Mutter Verena ins Fotostudio „Feingefühl“ an der Düsseldorfer Straße in Büderich gekommen, um an einem Muttertagsfotoshooting teilzunehmen. Mutter und Tochter haben sich bei Fotografin Sandra Sperlinger angemeldet und sind in ihren Blue Jeans und frisch gebügelten weißen Blusen in Studio gekommen.

„Ich empfehle den Kunden immer, neutrale Kleidung zu tragen, in der sie sich wohlfühlen. Bunte Muster lenken zu stark von den Gesichtern ab“, sagt Sandra Sperlinger. Seit 14 Jahren arbeitet die gelernte Grafik-Designerin als Fotografin und hat schon viele unterschiedliche Menschen vor der Kamera gehabt. Sind ihre Kunden erst einmal im Studio angekommen, versucht Sperlinger, keine Langeweile aufkommen zu lassen, und bezieht die Kinder mit ins Shooting ein. So auch die neunjährige Viola, die strahlend mit ihrer Mama durch ein großes Muttertagsherz schaut. Viola hat aber in einer Ecke auch einen grauen Hasen entdeckt, mit dem sie sich alleine, ohne ihre Mutter ablichten lassen möchte. „Oft sind die von den Kindern selbst gewählten Motive die lockersten“, sagt Sperlinger.

Die Fotografin Jessica Wierichs arbeitet als Ein-Frau-Betrieb, sie schießt ihre Fotos nebenberuflich. Die Arbeit mit Kindern und Familien unterscheide sich sehr von der mit Erwachsenen, die sich schließlich selbst für ein Foto entschieden haben, erzählt sie. Deshalb bindet auch sie die Kinder mit ein. „Ich gebe ihnen auch mal die Kamera in die Hand. Da wird dann die Mama oder der Papa fotografiert. Oder ich frage ganz direkt, wie das Kind fotografiert werden möchte“, sagt sie.

Auch Marius Rittmeyer kennt sich aus mit der Fotografie der Kleinsten. Für ihn ist die Arbeit mit Kindern die „fröhlichste, ehrlichste und authentischste Art der Fotografie. Das ist Leben pur!“ Wie er an ein Shooting herangeht, hänge vom Alter der Kinder und der Tageszeit ab. „In jedem Fall müssen sie einen erst mal kennen lernen“, sagt er. „Wenn ich in Kindergärten fotografiere, fahre ich meist ein bis zwei Tage vorher hin und spiele erst mal mit. Wenn ich dann mit der Kamera wieder komme, klappt das mit den Fotos ganz wunderbar.“

Warum gehen Leute heute noch zum Fotografen? „Ganz klar“, sagt Verena. „Das hat eine ganz andere Wertigkeit als ein schnell gemachtes Selfie mit dem Handy.“ Das fange schon mit der Vorfreude auf den Termin an, jedes Familienmitglied mache sich zurecht und ist auch ein bisschen aufgeregt. Aber die Aufregung nimmt Sandra Sperlinger den Menschen, die zu ihr kommen, ganz schnell. Sie turnt mit den Jüngsten herum und nimmt auch dem angespannten Papa die Scheu vor der Kamera. „Diese Generationenfotos mit Großeltern, Enkeln, Eltern und Kindern sind etwas ganz besonderes“, sagt Sperlinger. Und Verena ergänzt, dass sie ihre Fotogalerie mit den mittlerweile drei Kindern daheim immer wieder gerne betrachte. „Das ist so schön, die Kinder auf den Fotos groß werden zu sehen“, schwärmt sie von ihrer Fotowand zu Hause.

Bei jedem Fotoshooting wählt die Fotografin unterschiedliche Motive aus, bringt Bewegung ins Bild, lässt es auch schon mal Konfetti regnen und schlägt auch Positionen vor, die ungewöhnlich sind. Dabei respektiert sie die Wünsche der Kunden, zeigt aber auch Grenzen auf. „Ich würde nie ein Gesicht so bearbeiten, dass es nicht mehr zu erkennen ist“, sagt sie. Aber die Augenringe einer jungen Mutter bearbeitet sie gerne.

Jedes Shooting, auch wenn es Muttertags-, Weihnachts-, Babybauch oder Neugeborenenfotos seien, sei anders. Die Profifotografen gehen individuell auf ihre Kunden ein, haben aber einen roten Faden, der durch die Session läuft. In der Coronazeit hat Sperlinger zum Beispiel viele Termine einfach ins Freie verlegt und so neue Motive für Business- oder Familienfotos gefunden. Auch wenn es heute zu spät für ein ausgedehntes Shooting zum Muttertag ist, Gutscheine gehen immer.