Umweltverschmutzung in Meerbusch Unbekannte Täter entsorgen Autoreifen im Altrhein

Meerbusch · 12 Reifen wurden von Unbekannten im Naturschutzgebiet in einem Gebüsch platziert, obwohl der Wertstoffhof keine drei Kilometer weit entfernt ist.

Der Finder hat die Autoreifen zur Abholung an den Weg gebracht. In NRW kostet die illegale Entsorgung von Reifen ein Bußgeld zwischen 200 bis 500 Euro.

Foto: RP/Nachtigall

(dsch) Passanten haben im Ilvericher Altrhein mehrere entsorgte Autoreifen gefunden. Diese waren offenbar illegal in einem Gebüsch deponiert worden.

Die Altrheinschlinge bei Ilverich, auch Das Meer genannt, ist mit ihrer Mischung aus landwirtschaftlich genutzter Fläche und den Resten alter Au- und Bruchwälder ein beliebtes Ausflugsziel und auch ein wichtiges Stück Grün für Meerbusch. Regelmäßig spazieren geht hier Thomas Nachtigal mit seinen vier Hunden. Auf einem dieser Spaziergänge hat der Meerbuscher jetzt insgesamt zwölf Autoreifen gefunden. „Jemand hat sie tief in einem Gebüsch abgelegt, damit sie vom Weg aus kaum zu sehen sind“, so Nachtigal. Der Meerbuscher ist daraufhin in das Gebüsch gekrabbelt und hat die Reifen an den Wegesrand gezogen. „Gerade jetzt im Frühling, wo die Vegetation wächst, wären sie in ein paar Wochen komplett überwuchert gewesen und man hätte sie gar nicht mehr gefunden“, so Nachtigal.

Für den bekennenden Naturfreund ist es unverständlich, warum jemand Autoreifen im Naturschutzgebiet entsorgt. Zudem hatten vier der Reifen sogar noch Alufelgen, die sogar einen gewissen Wert haben. „Dabei ist der Wertstoffhof doch gar nicht weit entfernt, wo solcher Abfall gegen eine sehr geringe Gebühr entsorgt werden kann. Warum macht man sich dann den Aufwand, die Reifen so weit weg von allen Straßen in der Natur zu entsorgen?“ Zudem ist es nicht das erste Mal, dass Nachtigal illegal entsorgten Müll auf seinen Runden in Meerbuschs Natur findet. „Es wird immer schlimmer“, so sein Eindruck. In diesem Zusammenhang graue ihm vor dem Sommer, wenn wieder mehr Menschen am Rhein und in den Wäldern unterwegs seien und ihren Müll – von Papieren und Flaschen bis zu alten Grills und auch weiteren Autoreifen – dort liegen lassen.

Thomas Nachtigal hat seinen Fund im Ilvericher Altrhein über den Mängelmelder der Stadt Meerbusch gemeldet. Unter www.meerbusch.maengelmelder.de können Verschmutzungen im öffentlichen Raum, Hindernisse, Schäden an Laternen oder Spielgeräten oder sonstige Missstände aufgezeigt werden, die verantwortlichen Stellen bei der Stadt haben die interaktive Karte im Blick und kümmern sich in der Regel sehr zeitnah darum, das jeweilige Problem zu lösen. Und dies ist auch wichtig, denn Autoreifen im Gebüsch schaden der Umwelt, zudem verleiten sie erfahrungsgemäß zumindest zeitweise auch andere Passanten, ihren Abfall dort abzuwerfen, so können mitten im Naturschutzgebiet wilde Müllkippen entstehen.

Im Falle der Autoreifen könnte versucht werden, mittels Kennzeichnungen den Verursacher zu finden. Diesem droht dann eine Strafe: In Nordrhein-Westfalen kann für die illegale Entsorgung von Autoreifen ein Bußgeld von 200 Euro, bei mehr als fünf Reifen sogar bis 500 Euro verhängt werden.