Fouesnant und Meerbusch pflegen ihre Freundschaft
Vertreter beider Städte feierten gemeinsam beim Frankreichfest in Düsseldorf.
Küsschen links, Küsschen rechts. Zwar diskret an der Wange vorbei, doch ungewohnt unbefangen grüßt Nolwenn Quiniou. Nebenbei richtet die Tänzerin von „Bagad Bro Foën“ den traditionellen Kopfschmuck „coiffe“. Die Gruppe bereitet sich auf den Auftritt beim 15. Düsseldorfer Frankreichfest vor, um bretonische Musik und keltische Tänze zu zeigen. Auch Meerbuschs Partnerstadt Fouesnant wirkt mit. „Prêt“, sagt Yannick Tabore. Fast fertig.
Schwungvoll erklingen die Töne des Dudelsacks, wie eine Kombination aus Tröte und Flöte ist die Bombarde zu vernehmen. Dumpf oder klackernd geben die Trommelschläge den Takt an. Antoine Gérard wippt mit den Füßen. Per Handzeichen zählt er 1,2… Es ist eine besondere Art zu dirigieren: „Wir machen eben Tanzmusik“, erklärt Gérard.
„Bagad Bro Foën“ setzt sich aus Musikern und Tänzern der Bretonischen Riviera zusammen, die sieben Kommunen umfasst: Bénodet, Clohars-Fouesnant, Fouesnant, Gouesnach, La Forêt-Fouesnant, Pleuven, Saint-Évarzec. Alan und Thomas spielen Bombarde. Die 13-Jährigen erklären, dass man heftig pusten müsse. Eine Trommel hängt um die Schultern von Gaëlle (14). Die Weste ist schwarz, eine Seite vom Kragen mit bunten Stickereien verziert. Die Kostüme der Tänzer unterscheiden sich nach den Epochen, die sie dokumentieren: je älter, desto pompöser. Die weiße Haube ist bei einigen Frauen hoch aufgetürmt, bei anderen schlicht. Viele Männer tragen weite Hosen, die am Kniebund überfallen.
Die Sonne knallt auf den Burgplatz. Gabi Pricken, Vorsitzende des Partnerschaftskomitee in Meerbusch, sieht gehetzt, aber glücklich aus. 49 Franzosen musste sie auf Gastfamilien unterbringen. Françoise Guiberteau verteilt Teig mit einem Holzrechen auf der Crêpière, ihr Gastgeber in Meerbusch, Norbert Vogt, verkauft Apfelsaft aus Landeleau und Cidre aus Fouesnant.
Oliver Keymis, Vizepräsident des NRW-Landtages und Mitglied der deutsch-französischen Parlamentariergruppe, nahm Thierry und Louise Michelle auf: „Die Städtepartnerschaft ist wichtiger denn je“, sagt er. „Die deutsch-französische Achse ist tragend für Europa, die auch von unten durch Freundschaften wächst.“