Wohnen in Meerbusch Nierster befürchten zu große Neubauten

Meerbusch · Bei einer Versammlung des Bürgervereins gab es Kritik an den Plänen für die neue Wohnsiedlung auf dem Heesenhof-Gelände.

Auf dem Gelände Am Oberen Feld soll ein Wohngebiet entstehen.

Foto: Dominik Schneider

Wo der ehemalige Heesenhof steht, soll es künftig eine neue Wohnsiedlung geben. 40 Wohneinheiten in Form von Doppelhäusern sind geplant, das Gebiet wird sich in Nierst zwischen Stratumer Straße und Kulenweg sowie zwischen Adolf-Rütten-Weg und der Straße Am oberen Feld erstrecken. Bei einer Bürgerversammlung wollte der Nierster Bürgerverein mögliche Probleme bereits im Vorfeld ansprechen, sodass die Möglichkeit auf Änderung besteht. Das Projekt ist von Beginn an umstritten.

„Dies ist ein wichtiges Bauprojekt in Nierst und die Nierster Bürgerschaft sollte hierzu gehört werden“, sagte Olav Krömeke vom Bürgerverein. Vereinsmitglied Nikolaus Angermann, der direkter Anlieger vom Kulenweg ist, hatte sich intensiv in die Pläne eingearbeitet und erläuterte den städtebaulichen Entwurf und die Knackpunkte.

Das Neubaugebiet, das kleiner als ursprünglich geplant sein wird, da die Stadt ein Areal an der Stratumer Straße erworben hat, soll mit 20 Doppelhäusern bebaut werden. Diese sollen zweigeschossig mit Sattel- oder Walmdach errichtet werden. In der Mitte des Geländes wird ein Platz angelegt, der den vorhandenen alten Baumbestand einbezieht. Auch andere alte Bäume wie die Linde und die Kastanie am Kulenweg sind im städtebaulichen Plan eingezeichnet, sowie eine Neubepflanzung des Gebietes mit heimischen Gehölzen. Das Gelände wird von der Stratumer Straße erschlossen. Ein Fuß- und Radweg bietet zudem eine Verbindung zur Straße Am oberen Feld. Ein Verkehrsgutachten kam zu dem Ergebnis, dass es keine Probleme mit dem zusätzlichen Verkehr geben werde. Um das Befahren des schmalen Kulenweges zu erleichtern, ist vorgesehen, die Straße um einen Meter zu verbreitern.

„Was ist mit dem ruhenden Verkehr?“, wollte eine Bürgerin wissen. Derzeit sind auf dem Gelände mehrere Pferdeanhänger und Wohnwagen abgestellt. Das neue Wohngebiet biete jedoch nur jeweils eine Garage und eine davor liegenden Stellfläche an. Was sei mit den Hängern, mit Besuchern? Kritik gab es auch an der Höhe der Neubauten und der geringen Größe der einzelnen Grundstücke. „Da will der Investor wohl besonders viel verdienen“, war die Vermutung. Und: „Wir haben 40 Häuser für die Ursprungsfläche akzeptiert. Aber durch den städtischen Anteil ist die zu bebauende Fläche kleiner geworden, die Anzahl der Häuser aber gleich geblieben.“

Von der Höhe der Häuser fühlen sich die Anwohner besonders vom Kulenweg verschattet. Denn die neuen Häuser stehen nur ein bis zwei Meter von der Straße entfernt. „Am Kulenweg haben wir einen Abstand der Altbebauung von vier Metern“, informierte Angermann. Wenn man zwei Häuser streiche, gäbe es mehr Möglichkeiten, einen vernünftigen Abstand einzuhalten. Er begrüßte den Vorschlag, den Kulenweg zu verbreitern und zum verkehrsberuhigten Bereich, also einer Spielstraße, umzuwidmen. So gäbe es auch bessere Chancen für die alten Bäume, die dann in städtischen Besitz übergehen und mitgeplant werden könnten.

Ob es eine Einbahnregelung mit dem Adolf-Rütten-Weg geben sollte, war umstritten. Ebenso der Vorschlag, einen weiteren Geh- und Radweg zum Adolf-Rütten-Weg zu bauen. „Südlich dieses Weges könnten in Zukunft weitere Häuser gebaut werden und es damit zu noch mehr Verkehr kommen“, sagte Angermann. Eine diesbezügliche Planung liege bereits bei der Stadt.