Grabungen am Haus Meer gestartet
Experten untersuchen den Boden auf archäologische Relikte. Ergebnisse gibt es wohl im Herbst.
Sie graben mit der Schippe und von Hand, tragen vorsichtig die obersten Schichten ab, um festzustellen, ob archäologische Relikte im Boden erhalten geblieben sind: Auf dem Gelände von Haus Meer haben jetzt die Arbeiten für eine sogenannte Sachverhaltsfeststellung begonnen.
Dabei geht’s darum, das archäologische Potenzial insbesondere der Fläche rund ums frühere Kloster und spätere Schloss zu ermitteln. Dort möchte die taiwanische Regent-Hotelgruppe ein Luxushotel errichten, das über die Grundmauern des früheren Klosters hinausragt.
Anders lasse sich das Hotel nicht wirtschaftlich betreiben. Die Ratsmehrheit hatte allerdings nur einem Hotelbau zugestimmt, der die Grundmauern nicht überschreitet. „Wenn die Informationen über die archäologischen Relikte im Herbst vorliegen, werden die Fachbehörden entscheiden können, in welchem Umfang weitere Ausgrabungen erforderlich werden und in welcher Form eine Bebauung auf diesen Flächen denkmalverträglich möglich ist“, erklärte eine Sprecherin des Kölner Grundstückseigentümers Roland Agne. „Die Archäologen sollen Klarheit schaffen.“
Parallel werden ein Architekt und ein Büro für Tragwerkplanung für die Baudenkmalobjekte Remise, Klausurkeller, Eiskeller, Immunitätsmauer und Teehäuschen die Maßnahmen benennen und die Kosten ermitteln, die für die Konservierung und Instandsetzung erforderlich sind. „Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland, da für jedes Bauteil und für jeden Bauwerkabschnitt die Restaurierungsstandards konkret festgelegt werden müssen“, betonte die Sprecherin.
Im Oktober vergangenen Jahres hatten Mitglieder des Vereins „Rettet Haus Meer“ vor dem Verfall des Denkmals gewarnt. Auf der Basis der archäologischen Ergebnisse und der Restaurierungskonzepte werde ein Finanzierungskonzept erarbeitet, um zu klären, wie die hohen Restaurierungskosten für Park und Gebäude aufgebracht und die Pflege dauerhaft gesichert werden kann, so die Sprecherin.
„Ziel ist es, Haus Meer als bedeutendes Bau-, Boden- und Gartendenkmal für kommende Generationen zu bewahren“, sagte sie. Nach der Auswertung im Herbst soll mit der konkreten Entwurfsplanung fürs Hotel begonnen werden.