Keine Poller am Strümper Berg
Baumscheiben, aber keine Schilder zur Entlastung der Anwohner.
Meerbusch. "Ich habe das Vertrauen in die Politik in Meerbusch verloren." Diese Aussage von Henning Ohlsson nach der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses zeigt die ganze Frustration der Initiative "Stoppt den Durchgangsverkehr über den Strümper Berg".
Nur einen positiven Aspekt wollten sie gewürdigt wissen: "Es hat uns alle beeindruckt, dass die Grünen mit uns an einem Montag um 7.30 Uhr im Regen auf dem Strümper Berg standen und sich ein Bild gemacht haben."
Vorausgegangen war diesem Fazit von Gerhard Rosler, Wolfgang Doemens und Henning Ohlsson eine äußerst kontroverse Diskussion im Ausschuss. Die Anwohner beklagen die starke Nutzung der Straße als Abkürzung zur A44.
Die Lösungsvorschläge der Verwaltung: einseitig ein Gehweg zwischen Hubertusweg und Bergfeld (Variante 1, Kosten 60 000 Euro, 90 Prozent von Anwohnern zu finanzieren). Variante 2 schlägt den Einbau von drei Baumscheiben und zwei Beeten zur Verkehrsberuhigung vor, Variante 3 empfiehlt den Status Quo.
Auf der Suche nach "soviel Kompromiss wie möglich" schlugen die Anwohner eine Abpollerung auf Probe für ein Jahr vor, oder alternativ die Variante 2 (Baumscheiben), ergänzt durch eine Beschilderung mit "Durchfahrt verboten" und "Anlieger frei". Zusätzlich die Schilder "Abbiegen rechts" von Ilverich kommend untersagt und "Abbiegen links" in Richtung Ilverich fahrend untersagt.
Dezernent Just Gérard warnte in seiner Stellungnahme davor, einen Präzedenzfall zu schaffen. Unterstützung bekam er von Mike Kunze (CDU). Er wisse schon von einem zweiten Antrag ähnlichen Inhalts. Holger Losse (SPD) schlug den Petenten vor, sie sollten doch ihre Wagen auf der Straße parken: Dies sei ein probates Mittel zur Verkehrsberuhigung. Heinz Ruyter (Grüne) vermisste hingegen die Prüfung einer mittigen Abpollerung der Straße, wie sie in der Sitzung zuvor angeregt worden war.
Am Ende entschied sich die Mehrheit aus CDU und SPD für die Baumscheibenlösung - ohne zusätzliche Beschilderung der Straße. Kosten: 10 000 Euro aus dem allgemeinen Straßenetat in Höhe von 20 000 Euro.
Henning Ohlsson zeigte sich enttäuscht: "Dass ernsthaft der Vorschlag gemacht wird, wir sollten unsere Autos einfach auf der Straße parken, halte ich eher für einen schlechten Scherz."