Kinder lernen gutes Benehmen
Beim Drei-Gang-Menü bringt Antje Zeif ihnen Umgangsformen bei.
Wissen Sie, dass sich die korrekte Sitzposition am Esstisch nach der Formel „hinten muss eine Maus, vorne eine Katze dazwischen passen“ richtet? Charlotte, Kate, Leonie, Sila, Ben und Hugo haben das gerade gelernt und werden es wohl ihr Leben lang nicht vergessen. Die Kinder zwischen acht und 13 Jahren nahmen am Kurs „Kulinarischer Kinderknigge“ in dem seit 1989 von Familie Hatzis geführten Restaurant „Olympia“ in Osterath teil. Die Meerbuscherin Antje Zeif — fit unter anderem in Farb- und Stilberatung, Internationaler Knigge sowie in der hohen Schule des Benehmens - weiß, wie Kinder spielerisch für eine stilgerechte, freundliche Begrüßung, das Halten eines Sektkelches, die Benutzung der Serviette und des Bestecks oder das Sitzen am Tisch zu begeistern sind: „Die Kinder sind für alles offen. Es macht Freude zu sehen, mit wie viel Spaß sie alle bei der Sache sind.“
Kate Christopher (8), Teilnehmerin
Simone Menthe aus Kaarst hat ihre Söhne Hugo (9) und Ben (13) zu dem zweistündigen Seminar angemeldet: „Ich finde gutes Benehmen einfach wichtig.“ Das sieht auch Anna Tchorceska aus Moers so. Sie hat ihre Tochter Sila (11) und deren Freundinnen Charlotte (10 und Leonie (12) gebracht: „Sie freuen sich alle darauf.“ Die achtjährige Kate Christopher aus Lank-Latum strahlt über das ganze Gesicht: „Wenn man das gelernt hat, trägt man es immer bei sich.“ Wie alle Kinder antwortet sie eifrig und ungezwungen auf die Fragen, die Antje Zeif stellt, „auch um den Wissensstand einschätzen zu können.“ Trotzdem bleibt alles ohne Belehrung, wird gemeinsam der Tisch gedeckt und über die Positionen von Teller, Besteck, Glas und Serviette diskutiert. So lernen die Kids, das die „20 nach 4“-Stellung des Bestecks auf dem Teller „ich bin fertig“ heißt und dass mit der richtigen Antwort auf die Bedeutung dieses Begriffs schon mal eine Million Euro gewonnen wurde. Für die Kinder aber geht es erst einmal beim Essen des vom Restaurant-Team zubereiteten Drei-Gang-Menüs darum, welche Besteckteile für den Salat benutzt werden und dass Pommes Frites mit Mayo, Ketchup und Nuggets an einem gedeckten Tisch auf keinen Fall mit den Fingern gegessen werden dürfen. „Nur wenn es Funk-Food gibt“, weiß Ben. Der Hinweis, wie eine Serviette platziert wird und sie eigentlich nur beim Hummer-Essen an den Hals in den T-Shirt-Rand gesteckt werden darf, macht Kate neugierig: „Essen wir gleich Hummer?“ Alle Kinder bringen diszipliniert und dennoch zwanglos ihre eigenen Ideen ein, versprechen ohne Aufforderung, zuhause zu üben und setzen das Gespräch auch beim Essen fort. „Aber immer erst, wenn der Mund leer ist“, sagt Leonie. Und Antje Zeif erinnert: „Vergesst nie Zauberwörter wie bitte, danke oder Entschuldigung.“
Wer Interesse an den Kursen hat, kann sich unter der Rufnummer 0170/ 2179102 melden oder unter:
antje.zeif@freenet.de