Am Schnuppertag war Musik drin
An der Städtischen Musikschule konnten Kinder verschiedene Instrumenten ausprobieren — und feierten erste Erfolge.
Es ging zu wie in einem Taubenschlag: Beim Schnuppertag der Städtischen Musikschule war Musik drin — in allen Räumen. Eltern und Kinder drängten in die Unterrichtsräume, um Musikinstrumente auszuprobieren und Informationen einzuholen.
Wie die siebenjährige Amelie, die nach eineinhalb Jahren Flöte nun ein anderes Instrument erlernen möchte. Doch welches? Musiklehrer Werner Kiefaber drückt ihr eine Gitarre in die Hand und zeigt, wie man die Saiten zupft. Mit seiner Hilfe kommt eine kleine Melodie zustande. „Das klingt ja prima“, freut sich ihre Mutter. Sie hat gute Erfahrungen mit dem Musikunterricht in der städtischen Einrichtung gemacht, denn Amelies große Schwester Charlotte lernt Klavier und Nesthäkchen Pauline macht bei den „Musikflöhen“ mit, die im Rahmen des Schnuppertages eine Kostprobe geben.
Gleich nebenan wartet Lehrerin Annette Fucke mit Geigen in jeder Größe auf Interessenten. Amelie muss sich noch gedulden, denn zunächst sind die Zwillinge Theo und Leni dran. „Die zwei haben schon drei Monate am Instrumentenkarussell teilgenommen“, erzählt Mutter Stefanie van Vreden. Dabei haben sie je drei Wochen lang ein Instrument kennengelernt. Leni hat sich schon definitiv für Geige entschieden, während Theo noch schwankt.
Ist die Entscheidung gefallen, kann man sich am Schnuppertag direkt anmelden. „Schon bis 12 Uhr habe ich Anmeldungen für Geige, Querflöte und Schlagzeug entgegen genommen“, freut sich der stellvertretenden Leiter der Musikschule, Michael Krones. Zum 1. April und zum 1. Oktober können die Schüler beginnen. „Wir haben derzeit etwa 1250 Kinder“, berichtet Musikschulleiterin Anne Burbulla. Schon ab sechs Monaten können Kleinkinder mit ihren Eltern im Kurs „Musikkäfer“ erste Erfahrungen in der Welt der Musik sammeln. Das Interesse daran sei sehr groß. Später sei es natürlich wichtig, ein Instrument auszusuchen, das Spaß mache. Denn ohne regelmäßiges Üben gehe gar nichts, sagt Burbulla.
Der kleine Rai versucht, einer Querflöte einen Ton zu entlocken. Wichtig sei, das Instrument richtig anzusetzen, erklärt Lehrerin Cathrin Pohl. „Toll machst du das“, lobt sie Rai, der bereits Klavierunterricht hat. Auch Henriette,die ihre Zwillingsschwestern Florentine und Charlotte begleitet, spielt Querflöte. Florentine hat sich bereits für Geige entschieden. Ob es bei Charlotte die Blockflöte wird?
Amelie lässt sich hingegen Zeit. Sie will noch weitere Instrumente ausprobieren. Sie hört gespannt zu, als die Lehrerin eine Melodie auf der Querflöte spielt. „Das ist ‚Eine Insel mit zwei Bergen‘ aus Jim Knopf“, ruft sie begeistert.