Stadtrat verabschiedet die Resolution gegen den Konverter
Der Regionalrat soll zeitnah den Regionalplan ändern, damit Amprion die Kaarster Dreiecksfläche als Standort beantragen kann.
Bedrücktes Schweigen herrschte bei der Ratssitzung am Donnerstagabend, nachdem Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage erneut ihre Sorge über die Standortsuche für den Doppel-Konverter zum Ausdruck gebracht hatte. Für sie sei nicht erkennbar, ob der Regionalrat das Thema aufnehmen werde, und wenn doch, ob dies rechtzeitig geschehen würde. „Ich blicke in viele betretene Gesichter“, sagte Mielke-Westerlage. „Und jetzt?“, fragte jemand in die Stille hinein. „Wir dürfen nicht zulassen, dass wir hier nachher ein Monsterbauwerk in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung haben“, zeigte sich die Bürgermeisterin kämpferisch.
Werner Damblon, CDU
Es müsse weiter Druck gemacht werden — politischer, aber auch seitens der Bürger und der Initiative gegen den Konverter. Ein Zeichen setzen will der Rat mit einer Resolution, die am Donnerstag verabschiedet wurde. Diese soll die Verwaltung nun den Mitgliedern des Regionalrates, der Bezirksregierung Düsseldorf sowie dem Landes-Wirtschaftsministerium übersenden. Der Regionalrat wird darin aufgefordert, zeitnah eine Änderung des Regionalplanes durchzuführen, so dass die Dreiecksfläche in Kaarst als Konverterstandort von Amprion beantragt werden kann. „Die Resolution ist ein kleiner Baustein, aber wir müssen alle aktiv bleiben, um unsere Restchance zu nutzen“, sagte Werner Damblon (CDU). Ohne weiteren öffentlichen Druck, ohne Aktionen und ohne Bürger, die gegen den Konverter auf die Straße gehen, werde es nicht gehen. „Der Schlüssel liegt beim Regionalrat, und genau das ist unser Problem“, so Damblon weiter. „Niemand will die Standortentscheidung politisch verantworten.“ Doch wenn der Regionalrat nichts tut, kommt der Konverter nach Osterath. „Ich kann die Trägheit der Mitglieder des Regionalrates nicht verstehen“, sagte Joachim Quass (Grüne). Dass das Schutzgut Mensch nicht im Vordergrund stehe, sei nicht nachvollziehbar. Auch Marc Becker (Linke und Piratenpartei) kritisierte: „Das Schutzgut Mensch wird nirgendwo festgelegt“ Landrat Hans-Jürgen Petrauschke habe eine moralische Verpflichtung gegenüber den Menschen. Diese werde „eklatant mit Füßen getreten“, sagte Becker.